09.10.2016 - Borussia Dortmund

​Internet-Fanclub gibt im Kampf gegen Rechts auf


Die BVB-Freunde Deutschland haben gestern bekannt gegeben, dass sie den eigenen aktiven Kampf gegen Rechts vorerst aufgeben werden. Der Fanclub von Borussia Dortmund begründet diese Entscheidungen mit Anfeindungen, denen man sich ausgesetzt sah, nachdem man sich gegen die AfD positionierte.

„AfD Mitglieder und Sympathisanten müllten uns mit Parteiwerbung zu, machten Aktiv gegen die Flüchtlingspolitik und feindeten unsere weiblichen User / Fans an. Wir reagierten mit dem Ausschluss der AfD und bekamen nicht nur Widerstand aus der rechten Szene zu spüren, sondern auch aus den eigenen Reihen. Worte wie 'Keine verbotene Partei' 'Demokratie muss das aushalten' und 'Politik hat im Sport nichts zu suchen' waren die üblichen Kritikpunkte. Ein Nackenschlag für unsere Arbeit, statt Unterstützung standen wir plötzlich mitten drin in der Debatte ob es richtig ist Mitglieder einer rechtspopulistischen Partei auszuschließen“, heißt es dazu in der Stellungnahme der BVB-Freunde Deutschland, die nicht als Teil der aktiven Fanszene von Borussia Dortmund wahrgenommen werden.


Der Fanclub kritisiert nicht nur das Verhalten von BVB-Fans im virtuellen Raum, sondern auch im Stadion: „Die aktive Unterstützung gegen rechts war nicht mehr stark, Kampagnen bekamen nie mehr als ein Like, keiner hat rechtem Gedankengut die Stirn geboten, Kommentare im Internet werden überlesen, ignoriert, geduldet und teilweise geliked. Das Internet ist nur noch nach rechts mutig haben wir den Eindruck. Aber auch in der wirklichen Welt sieht es nicht anders aus. Die neue rechte Gruppierung 0231RIOT hat das Kommando auf der Südtribüne übernommen, viele der Ultras haben Angst Paroli zu bieten oder sympathisieren insgeheim mit Ihnen, die normalen Fans werden bedroht wenn Sie etwas sagen. Geschlossenheit zwischen Ultras und den normalen Fans vermisst man stetig. Jeder fährt sein eigenes Programm ab, während die Probleme sich weiter dramatisieren“, meint man bei den BVB-Freunden Deutschland, ohne wohl detaillierte Einblicke in die Dortmunder Ultràszene zu haben.

Die BVB-Freunde Deutschland haben nach eigenen Angaben Morddrohungen und unzählige Beleidigungen via E-Mail und Post erhalten. „Wir sind plötzlich alleine mit unserem Kampf, das schaffen wir nicht mehr“, heißt deshalb das Fazit des Fanclubs. Die BVB-Freunde Deutschland kündigten bereits via Youtube Video an, dass man sich im Kampf gegen Rechts in Dortmund alleine fühle.

Ganz nachvollziehbar scheint dies jedoch nicht, da sich in der Dortmunder Fanszene und auch beim Verein Borussia Dortmund in den vergangenen Jahren bei diesem Thema einiges getan hat. Borussia Dortmund hat sich zu einem Verein entwickelt, der sich vorbildlich gegen Rechts engagiert und aus der aktiven Fanszene wird sich zum Beispiel bei der Initiative „ballspiel.vereint!“ gegen Rassismus und Diskriminierung engagiert. „Ballspiel.vereint!“ wird von zahlreichen BVB-Fanclubs und Fangruppen unterstützt, laut deren Homepage jedoch nicht von den BVB-Freunden Deutschland. (Faszination Fankurve, 09.10.2016)

Fanfotos Borussia Dortmund




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