25.12.2010 - Jahresrückblick 2010

Jahresrückblick 2010: April


Faszination Fankurve zeigt Euch täglich das Beste aus dem Jahr 2010. In kurzen Übersichten wird Euch so nochmals alles Wissenswerte der vergangenen 12 Monate präsentiert. Anstatt Scherze hatte der April für manche Fans ganz andere Überraschungen auf Lager.

Nachdem im März die Fanszene von Hansa Rostock beim Auswärtsspiel mit harten Repressalien zu kämpfen hatten konnte die Szene auch im Folge Monat nicht durchatmen. Für das wichtige Spiel um den Klassenerhalt in Düsseldorf wurden erneut die Sicherheitsvorkehrungen erhöht und die Anzahl der Gästeticket streng limitiert.

Das harte Vorgehen gegen die Fußballfans schweißte anscheinend zusammen. Anhänger verschiedenster Vereine zeigten sich mit den betroffenen Fanszenen solidarisch. Stuttgart schweigte beim Auswärtsspiel in Berlin 15 Minuten aus Protest gegen die Zuschauerbeschränkung gegen Hertha BSC. Und auch anderswo gab es mehr und mehr Solidaritätsaktionen in den Kurven zu beobachten. In den letzten März und April-Wochen wurden gleich mehrere Vereine vom DFB mit einem leeren Fanblock belegt.

Diese Sicherheitspolitik ist aber kein rein deutsches Problem. In den Niederlanden ist es schon seit 2009 „normal“, dass zum Klassiker zwischen Ajax Amsterdam und Feyenoord Rotterdam keinerlei Gästefans zugelassen werden. Diese Praxis solle nach Angaben des KNVB Schule machen und so wurde im April geplant die Regelung auf alle Risikospiele in den Niederlanden übertragbar zu machen.

Ein weiteres Sicherheitsmodell wurde im April bei unseren Nachbarn in der Schweiz verabschiedet. Ein Papier sah vor, dass ab Mitte des Jahres 2010 die Polizei Befehlshoheit in den Schweizer Stadien erhalten soll . Hierfür mussten alle Vereine dem Plan zustimmen, sollten sich Vereine Schweizer Medienberichte zufolge querstellen, hätten diese mit finanziellen Konsequenzen zu rechnen. Befürworter hingegen mit finanziellen Erleichterungen.

Ähnliche Themen waren auch beim runden Tisch mit Vertretern des Innenministeriums und DFB und DFL auf der Agenda. Außerdem gehörte der geplante Verzicht von Bundesliga-Begegnungen der ersten und zweiten Liga am Maiwochenende 2011 zu den Kernpunkten des verabschiedeten Zehn-Punkte-Plans. Dieser Verzicht wird als notwendig erachtet, um die Polizei zu entlasten. Ein weiterer Aspekt des Maßnahmen-Pakets ist die Einstellung von je einem hauptberuflichen Fan- und Sicherheitsbeauftragten in den Clubs, die die präventive Arbeit intensivieren und vor allem Fanprojekte unterstützen sollen. Neben dem Vorgehen zur Intensivierung präventiver Maßnahmen und der Verbesserung der Kommunikation befassen sich weitere Punkte des Plans mit einem Ehrenkodex für Fans sowie einer Bewährungsmöglichkeit für mit einem Stadionverbot belegte Anhänger. Im Zusammenhang mit der Bekanntgabe des Zehn-Punkte-Plans verkündete Bundesinnenminister Thomas de Maizière, dass die Bundesligavereine auch in Zukunft keine anfallenden Kosten der Polizeieinsätze übernehmen müssen. Dies sei eine hoheitliche Aufgabe, die der Staat zu leisten habe, so de Maizière. Von Seiten der Faninstitutionen gab es allerdings erneut Kritik, da wieder über, anstatt mit ihnen geredet wurde.

Morgen gibt es an derselben Stelle unseren Rückblick auf den Monat Mai. (Faszination Fankurve, 24.12.2010)






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