25.01.2012 - Borussia Dortmund

„Kein Zwanni“ zieht positives Fazit


Laut der Kampagne „Kein Zwanni“ haben rund 700 BVB-Fans das Spiel in Hamburg am vergangenen Sonntag im Radio im strömenden Regen vorm Stadion verfolgt. Die Kampagne ist zufrieden, da auch der Vorverkauf merklich ins Stocken kam und die mediale Aufmerksamkeint groß war.

Faszination Fankurve dokumentiert das Fazit von „Kein Zwanni“:

Fazit des Hamburg Boykotts

Der HSV meldete "ausverkauft" und vor dem Volksparkstadion tummelten sich rund 700 Dortmunder, die unserem Aufruf zum Protest gegen Ticketpreise gefolgt sind. Soweit die Eckdaten, die auf den ersten Blick relativ unspektakulär daher kommen. Bei genauerer Betrachtung jedoch zeigt sich ein ganz anderes Bild. Ein Bild, das uns mit Freude und Stolz erfüllt hat und in unseren Augen einen tollen Erfolg für "Kein Zwanni" darstellt.

Natürlich hätten wir es klasse gefunden, wenn im Block sichtbare Lücken zu sehen gewesen wären. Das wäre dann die Kirsche auf der Sahne gewesen. Dennoch: normalerweise ist der Gästebereich für das Spiel beim HSV innerhalb von Minuten ausverkauft. In der aktuellen sportlichen Situation hätte der BVB wohl auch kein Problem, 10.000 oder noch mehr Karten an den Fan zu bringen. Stattdessen machten sich nach Reviersportinformationen 700 Karten wieder auf den Rückweg aus der Bier- in die Hansestadt. Wir müssen lange überlegen, wann es das letzte Mal bei einem Bundesligaauswärtsspiel von Borussia Dortmund noch eine Tageskasse gab. Die offizielle Darstellung, dass alle Karten verkauft wurden, ist die eine Seite. Wobei die Sprachregelung "ausverkauft" auch gilt, wenn noch einige Plätze frei bleiben, was uns aus dem Stadion heraus bestätigt wurde. Die andere Seite ist jedoch, dass sich mehrere tausend (!) Menschen dem Boykott angeschlossen haben und den Ticketverkauf, der normalerweise ein Selbstgänger ist, gehörig zum Stocken gebracht haben. Wir bedanken uns bei all denen, die auf den Kauf einer Eintrittskarte verzichtet und damit ein starkes Signal gesetzt haben. Ein Signal, das mit Sicherheit auch bei den Vereinen angekommen ist.

Ganz besonders bedanken möchten wir uns bei denen, die sich auf den Weg nach Hamburg gemacht haben, um dort mit uns das Spiel am Radio zu verfolgen. Wir wissen zu schätzen, was Ihr alle auf Euch genommen habt. Damit meinen wir nicht nur die 350 km Fahrtweg und die nassen Füße. Für uns war es ebenso ein merkwürdiges Gefühl, vor einem Stadion zu stehen, während drinnen Borussia spielt. Merkwürdig, aber gleichzeitig auch gut und richtig. Ein für alle sichtbares Zeichen, dass Fans bereit sind, für Ihre Sache gemeinsam und solidarisch einzustehen. Es war ein würdiges Bild des friedlichen Protestes und genau das, was wir uns erhofft haben. Keinerlei Stress mit Fans, die das Stadion betreten haben, oder den Ordnungskräften, die eigentlich gar nicht aufgefallen sind. Der gegenseitige Respekt war uns sehr wichtig, da Nebenschauplätze den Fokus vom Protest abgelenkt hätten.

Ihr alle habt mitgeholfen, den Protest in den medialen Fokus zu rücken und deutschlandweit bekannt zu machen. So gut wie alle namhaften Medien haben darüber berichtet. Neben den Printmedien wurde "Kein Zwanni" unter anderem auch bei LigaTotal, Sky und sogar dem ZDF Morgenmagazin thematisiert. Genau das war unser Anliegen. Die Öffentlichkeit und ganz besonders die Fußballfans im ganzen Land auf die Preisspirale aufmerksam zu machen. Wir hoffen und wünschen, dass das auch anderen Fanszenen Mut macht und sie sich unserer Kampagne anschließen. Wir haben jetzt die Öffentlichkeit, die wir brauchen, um gestärkt in die Diskussionen mit den Vereinen zu gehen.

Aber noch lange kein Grund, jetzt selbstzufrieden die Füße hoch zu legen. Es gilt, den Schwung mitzunehmen. Wir werden die Diskussion mit dem HSV genau so wie mit anderen Bundesligavereinen führen, um nach Wegen zu suchen, die einen bestmöglichen Kompromiss zwischen Vereins- und Faninteressen darstellen. Darüber hinaus wollen wir natürlich auch noch mehr Fans von unserer Kampagne überzeugen. Wir wollen den solidarischen Gedanken der Kampagne weiter verbreiten und auch die Leute erreichen, bei denen wir das bis jetzt noch nicht geschafft haben.

Nicht zuletzt geht unser Dank auch nach Hamburg. Getrennt in den Farben, vereint in der Sache. Ein häufig bemühter Satz, der wirklich mit Leben erfüllt wird. Wir Dortmunder wissen die Zusammenarbeit und Unterstützung zu schätzen. Sonderausgabe des Seemannsgarn, Banner, Stimmungsboykott und heißer Tee und Kaffee. Ohne Frage, mit Hamburg, Mainz, Köln, München und Dortmund hat "Kein Zwanni" ein starkes Fundament, auf dem man aufbauen kann.

Fußball muss bezahlbar sein - für Alle!

Fanfotos Borussia Dortmund




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