Am Montagabend debattierte das britische Parlament zum Thema Wiedereinführung von Stehplätzen im englischen Fußball nach dem Safe Standing-Prinzip. Die zuständige Ministerin zeigte sich bezüglich einer Wiedereinführung offen. Sie bereute ihre zuvor getätigten Aussagen.
Die Ablehnung des Pilot-Projektes von West Bromwich Albion durch Tracey Crouch, die zuständige Ministerin für Sport und die Zivilgesellschaft, sorgte in den vergangenen Monaten für viel Aufregung beim Thema Stehplätze. Crouch hatte den Vorschlag abgelehnt und gab zu verstehen, dass die Fans, die Stehplätze wollen, nur eine „laute Minderheit“ seien. In der Folge wurde eine Petition ins Leben gerufen, die dazu führte, dass das Parlament am gestrigen Montag über das Thema debattierte (Faszination Fankurve berichtete).
In der Debatte äußerten sich laut englischen Medienberichten über 30 Abgeordnete. Der Großteil habe dabei Unterstützung für die Wiedereinführung signalisiert. Crouch sagte, dass sie ihre saloppe Aussage über die „laute Minderheit“ bereue, jedoch keinen Spielraum bei der Entscheidung gehabt habe. Sie sei aufgrund von Gewaltandrohungen eingeschüchtert gewesen. Sie versprach eine externe Untersuchung des Sachverhalts, die bis zum Ende diesen Jahres abgeschlossen werden soll.
Eine voreilige Entscheidung möchte Crouch nicht treffen: „So eine wichtige Entscheidung kann man nicht über Nacht fällen“, sagte sie in der Debatte. Eine Abgeordnete forderte, auch nach den Ergebnissen der Untersuchung mit einer Umsetzung zu warten, bis die Angehörigen der Opfer der Katastrophe von Hillsborough zu dem Thema befragt wurden. Hillsborough war der Grund für die Verbannung von Stehplätzen in den oberen englischen Ligen. (Faszination Fankurve, 26.06.2018)
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