Parlament muss sich wegen Petition zu Stehplätzen äußern

An der Grenze zu Wales baut der englische Drittligist Shrewsbury Town einen Bereich seines Stadions von Sitzplätzen in Stehplätze um. Die erfolgreiche Saison verschiebt den Prozess jedoch. Shrewsbury spielt derzeit in der English League One, der dritten Liga in England.

Der Verein gab bekannt, der erste Profiverein zu sein, der nach der Stadionkatastrophe von Hillsborough wieder Stehplätze einführt. Auf dem Salop Leisure Stand sollen nach der Saison 550 Variositze installiert werden. Der Umbau, der zwischen 10 und 14 Tagen dauern soll, war eigentlich schon für Februar geplant worden. Der danach angepeilte Termin am 17. Mai könnte durch die aktuelle sportliche Situation vereitelt werden.

SAFE STANDING: The rail seats have now arrived on site and ready for the start of installation in mid May #salop #historyinthemaking pic.twitter.com/P1cgEaMaMt

— Shrewsbury Town FC (@shrewsweb) 25. April 2018

Der Shrewsbury Town FC steht in der Tabelle derzeit auf einem der Plätze, die zu den Play-Offs qualifizieren. Im Falle eines sportlichen Aufstiegs müsste der Verein noch auf das OK der Liga warten. Dieses würde auf der Tagung der Liga am 7. Juni erteilt werden. Wie lokale Medien berichten, möchte der Verein für das erste Spiel mit Stehplätzen den Celtic FC aus Glasgow oder West Bromwich Albion als Gegner einladen. Im Stadion der Schotten wurden bereits Stehplätze eingeführt. West Bromwich scheiterte unlängst mit seinem Vorschlag in der Premier League Stehplätze auf Probe einzuführen.

Die von einem Fan Ende letzten Jahres initiierte Petition erreichte vorgestern die erforderliche Zahl von 100.000 Unterschriften. In den letzten Tagen hatten die neuen Unterschriften exponentiell zugenommen. Mit dem Erreichen des Ziels muss das englische Parlament nun darüber entscheiden, ob das Thema zur Debatte zugelassen wird. Auch für den Fall, dass das Thema nicht debattiert wird, muss sich das Parlament dazu äußern. Die Karte mit der Verteilung der Unterschriften gibt es hier.

Die Englische Ministerin für Sport und die Zivilgesellschaft musste nach ihrer Absage an das Pilotprojekt von West Bromwich viel Kritik einstecken, da die Antwort ohne eine vorherige Konsultation von Sicherheitsexperten kam. Die Vereine in England führen an, dass Stehplätze auch in anderen europäischen Stadien erlaubt seien. Besonders die Stadien in Deutschland und der Celtic Park gelten hier als Vorbild. (Faszination Fankurve, 27.04.2018)