20.07.2017 - Hallescher FC

Keine Lösung der Probleme des Fanprojekts in Sicht


Nach der Versetzung von Steffen Kluge, dem damaligen Leiter des Fanprojekts Halle, Anfang des Jahres, meldet sich nun die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) erneut zum Thema zu Wort und fordert die Stadt Halle auf, offene Frage über die Zukunft des Fanprojekts zu beantworten.

Die Fanszene des Halleschen FC hat dem Fanprojekt schon vor Monaten, gleichzeitig mit dem Abgang von Kluge, den Rücken gekehrt. Vor Beginn der neuen Drittligasaison teilen die Saalefront Ultras mit: „Das Fanhaus wird auch in dieser Saison nicht von uns betrieben und gilt daher nicht als Treff!“ In den Augen der BAG hat das Fanprojekt Halle dadurch die Arbeitsgrundlage verloren, weshalb man sich bei der Stadt Halle Gedanken machen solle, wie es nun weitergeht. (Faszination Fankurve, 20.07.2017)

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG)zur Situation am Fanprojektstandort Halle/S.:

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) ist sowohl ein fachlicher Zusammenschluss von fast 60 Fußballfanprojekten in Deutschland, die sozialpädagogische Arbeit mit jugendlichen und heranwachsenden Fußballfans leisten als auch eine Interessenvertretung der MitarbeiterInnen der örtlichen Fanprojekte. Zielsetzung ist hierbei die Schaffung einer Gemeinschaft, die sich, über örtliche Einzelinteressen hinaus, auch auf regionaler und bundesweiter Ebene für die Belange ihrer Mitglieder einsetzt und diese motiviert, sich ganz im Sinne einer „kritischen Lobby“ für Fußballfans auf allen Ebenen an relevanten Diskussionsprozessen zu beteiligen und sich dabei für die Förderung und den Erhalt von Fankultur zu engagieren. Die Versetzung von Steffen Kluge, seit 2007 Leiter des Fanprojekt Halle, Anfang des Jahres sorgte nicht nur bei der BAG für große Verwunderung und Unverständnis. Was zum Verlust unseres langjährigen Mitarbeiters und Vertrauten im Fanprojekt Halle führte ist bis heute nicht nachvollziehbar von der Stadt, dem Träger des Fanprojekts, erläutert worden. Diese Situation hat zu Spannungen zwischen verschiedenen Akteuren geführt, die bis heute nicht gelöst werden konnten. Nach wie vor gibt es viele Unstimmigkeiten und für uns als BAG keine erkennbare Lösung hinsichtlich eines Fortbestehens dieser Einrichtung der Jugendhilfe seitens der Stadt Halle. Der Konflikt zwischen verschiedenen Beteiligten scheint inzwischen vertieft und schwer zu lösen. In den letzten Monaten wurden verschiedene Anfragen an die Stadt gestellt, wie es nun mit dem Standort Halle weitergeht und welche Vorgehensweise die Stadt plant. Eine Antwort auf diese Schreiben blieb ebenso aus wie auf die vor mehr als zwei Wochen gestellte schriftliche Anfrage der BAG an die Stadt Halle zur aktuellen Situation. Fakt ist, dass sich die Fanszene aus Protest gegen die von der Stadt getroffenen Entscheidungen vom Fanprojekt abgewandt hat. Die Kollegen haben somit einen wichtigen Teil ihrer Arbeitsgrundlage - das vertrauensvolle Verhältnis zur Fanszene – eingebüßt, was auch angesichts der nun kurz bevorstehenden neuen Saison der 3. Liga einen für die Arbeit stark einschränkenden Zustand darstellt.

Ein Stillschweigen und Hinauszögern der Lösung des Konflikts bringt alle Beteiligten nicht weiter und geht auf Kosten der jugendlichen Fußballfans und der Fanprojektmitarbeiter. Wir fordern daher die Stadt Halle auf, endlich ihre Verantwortung als Träger des Fanprojekts wahrzunehmen und klar Position zu beziehen, wie die Arbeit des Fanprojekts Halle wieder vollumfänglich möglich wird. Wie positioniert sich die Stadt Halle als verantwortlicher Träger? Was sind die nächsten Schritte, um eine dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit und dem Qualitätssiegel der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) entsprechende Arbeit des Fanprojekts wieder zu gewährleisten? Wie steht die Stadt als aktueller Träger zu einem Trägerwechsel?

Das Fanprojekt Halle hat über 10 Jahre lang eine erfolgreiche Arbeit geleistet und genießt einen hohen Stellenwert bei Fans, dem Halleschen FC, KOS, BAG und vielen weiteren Netzwerkpartnern. Wenn das so bleiben soll muss sich auch die Stadt ernsthaft fragen, wie sie Voraussetzungen schaffen kann, damit es auch zukünftig professionelle und erfolgreiche Jugendsozialarbeit mit jungen Fans des Halleschen FC geben kann.

Fanfotos Hallescher FC




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