20.09.2017 - Holstein Kiel

„Keinen Generalverdacht gegenüber allen Holstein-Ultras“


Nachdem es gestern vor dem Heimspiel von Holstein Kiel gegen den FC St. Pauli zu einem Platzsturm von Kieler Ultras kam (Faszination Fankurve berichtete), hat das Präsidium vdes Vereins nun eine Stellungnahme zu den Vorfällen abgegeben, die „einmalig in der Geschichte“ der Vereins seien.

„Der Verein geht derzeit davon aus, dass mehrere kleinere Gruppen für den gestrigen Vorfall im Holstein-Stadion verantwortlich sind. Belege soll das Videomaterial ergeben, das sorgfältig ausgewertet werden muss. Bis zu Ermittlungsergebnissen wird sich der Verein nicht mehr äußern. Wir wollen ausdrücklich keinen Generalverdacht gegenüber allen Holstein-Ultras erheben, denn das Gros hat den Verein auch in dieser Saison bislang großartig unterstützt. Klar ist aber auch, dass ein solcher Vorfall, der einmalig in der Geschichte unseres Vereins ist, im Fußball nichts zu suchen hat und von uns in keinster Weise toleriert wird. Es tut uns besonders für unsere tolle Mannschaft und das gesamte Funktionsteam leid, sie leben einen unglaublichen Zusammenhalt und liefern Woche für Woche Top-Leistungen ab. Wir sind auch deshalb sehr enttäuscht vom Verhalten einzelner Fans, das für uns einfach nicht zu verstehen und nachzuvollziehen ist“, heißt es heute vom Präsidium von Holstein Kiel.

FC St. Pauili Geschäftsführer Andreas Rettig erklärte hingegen, dass die von einem Platzstürmer in den Gästeblock der FC St. Pauli Fans geworfene Bengalische Fackeln niemand verletzt haben soll. Zudem sei ein Spieler des FC St. Pauli von den Platzstürmern angegriffen worden. Die Einmischung der Spieler habe laut Rettig nicht das Ziel gehabt eine geklaute Zaunfahne zurückzuholen, sondern die Platzstürmer dem Ordnungsdienst zu übergeben. „Die Motivation war nicht eine Fahne zurückzuerobern, sondern in erster Linie die Täterermittlung. Das ist eine ganz schwierige Situation gewesen, deswegen kann man nur sagen: Gott sei Dank ist niemand zu Schaden gekommen“, erklärte Rettig. Spieler und Funktionäre des FC St. Pauli hätten nur auf die Angriffe reagiert und hätten dadurch Zivilcourage gezeigt.

Weiter lobte Rettig das zurückhaltende und besonnene Verhalten der FC St. Pauli Fans. „Wir wollen unseren Fans in der Frage ein großes Kompliment aussprechen. Wenn man eine Horde von Vermummten auf den Platz stürmen sieht, die in Richtung des eigenen Blockes läuft, dann kann das natürlich auch mit einer Gegenreaktion enden. Die Fans haben sehr besonnen und richtig reagiert, sich nicht auf die Provokation einzulassen. Das hat auch zur Deeskalation beigetragen“, so der FC St. Pauli Geschäftsführer. (Faszination Fankurve, 20.09.2017)

Fanfotos Holstein Kiel




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