20.08.2018 - Dynamo Dresden

Konto gesperrt: Choreografien in Dresden in Gefahr


Das Solidaritätskomitee Dynamo teilte eben mit, dass im Juli 2018 das Konto des Vereins Forza Dynamo e. V., mit dem die aktive Fanszene von Dynamo Dresden die Choreografien im Rudolf-Harbig-Stadion finanziert, von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe gesperrt wurde.

So schätzt die Staatsanwaltschaft, dass der Forza Dynamo e. V. mit der Camouflage-Mottotour nach Karlsruhe 22.330 Euro eingenommen habe. Die Dynamo-Fans erklären jedoch, dass die Staatsanwaltschaft dabei die Anschaffungskosten für die Camouflage-Klamotten nicht berücksichtigt habe. Diese sogenannten „Tatertrag“ in Höhe von 22.330 Euro will die Staatsanwaltschaft nun einziehen, obwohl die Ermittlungen gegen die Dynamo-Fans noch laufen und es noch nicht mal zu einer Anklage kam.

„Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat im Juli das Konto des Vereins Forza Dynamo e. V., der für die Gestaltung der Choreos im Dynamo-Stadion verantwortlich ist, sperren lassen und verlangte die Hinterlegung von 22.330 Euro als 'Vermögensarrest'. Die Behörde sieht in der Summe den sogenannten 'Tatertrag' aus dem Verkauf der Mottopakete, bestehend aus Fischerhut und T-Shirt im Camo-Style. In diesem Tatertrag wurden allerdings die damit verbundenen Beschaffungskosten nicht berücksichtigt. Die Summe stellt somit nicht den Gewinn dar, sondern den kompletten Umsatz. Dass ein großer Umsatz nicht gleichbedeutend mit einem hohen Gewinn ist, werden die Meisten aus den Dynamo-Mitgliederversammlungen wissen. Und so war es auch bei den Mottopaketen. Auf dem gesperrten Konto lag ein mittlerer vierstelliger Betrag, der für die Gestaltung von Choreos in der laufenden Saison dienen sollte, in der uns bekanntermaßen einige Highlights erwarten. Die Sperrung des Kontos führt nun dazu, dass die Durchführung von Choreos und Fanaktionen nahezu unmöglich wird. Um diesen Betrag wieder verfügbar zu machen, hat sich daher das SoKo in Absprache mit der Schwarz-Gelben-Hilfe entschlossen, die geforderten 22.330 Euro zur Verfügung zu stellen, um den Zugriff auf das Konto wieder herzustellen. Die Kontosperrung bis zur Hinterlegung der 22.330 Euro zeigt einmal mehr, wie den Betroffenen der Ermittlungen wegen Karlsruhe finanzielle Hürden aufgebaut werden, ohne dass es bisher zu einer Anklage oder gar einem Prozess bzw. einer Verurteilung gekommen wäre“, heißt es dazu in der Stellungnahme des Solidaritätskomitees Dynamo, das sich gegründet hat, um die 28 Dynamo-Fans zu unterstützen, gegen die wegen ihres Engagements in der Fanszene wegen der Vorfälle vom Karlsruhe-Spiel ermittelt wird.

Auf dem gesperrten Konto soll sich eine vierstellige Summe befunden haben, mit der weitere Choreografien finanziert werden sollten. Doch an dieses Geld kommt die Dynamo-Fanszene nun nicht mehr, weshalb Soko Dynamo und die Schwarz-Gelbe Hilfe entschieden haben, das Geld, das im Rahmen von Soko Dynamo bisher gesammelt wurde, dafür verwendet werden soll, den sogenannten „Tatertrag“ in Höhe von 22.330 Euro zu hinterlegen. Damit fehlt nun wieder Geld, um die 28 betroffenen Dynamo-Fans finanziell zu unterstützen. Deshalb sollen weitere Solidaritätsaktionen folgen.

Nachdem am 05. Dezember 2017 die Wohnungen und Geschäfte von 28 Dynamo-Fans wegen der Vorfälle beim Auswärtsspiel in Karlsruhe durchsucht wurden, hatte sich im Januar 2018 das Solidaritätskomitee Dynamo (SoKo Dynamo) gegründet, um die betroffenen Fans zu unterstützen. (Faszination Fankurve, 20.08.2018)

Hier geht es zum ausführlichen Statement des Soko Dynamo zum Thema.

Fanfotos Dynamo Dresden




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