05.02.2020 - FC Hansa Rostock

Kritik am Polizeieinsatz gegen Hansa-Fans in München


Am vergangenen Samstag ging die Polizei in München im Vorfeld des Gastspiels vom FC Hansa Rostock bei der zweiten Mannschaft vom FC Bayern gegen Gästefans vor, weil vereinzelt Hansa-Fans Aufkleber verklebt haben sollen. Das Fanprojekt Rostock kritisiert das Vorgehen der Polizei in München.

Das Unterstützungskommando (USK) der bayrischen Polizei, das regelmäßig von aktiven Fußballfans wegen eskalativen Verhaltens kritisiert wird, soll am Samstag eingeschritten sein. Wegen des Verklebens von Aufklebern sollten die Personalien von Hansa-Fans festgestellt werden, woraus ein Polizeieinsatz resultierte. Deswegen kamen Teile der Hansa-Fans verspätet am Grünwalder-Stadion an.

„Gegen 13:00 Uhr stellten Einsatzkräfte drei Anhänger der Gastmannschaft fest, welche kurz zuvor an öffentlichen Einrichtungen Aufkleber angebracht hatten. Die daraufhin durchgeführte Identitätsfeststellung bei den betreffenden Personen führte, auf Grund einer Solidarisierungsbekundung der übrigen Fußballanhänger, zu einer Verzögerung der gesamten Fanbewegung zum Stadion“, kommentierte die Polizei München die Vorfälle im Nachgang in einer Pressemitteilung, in der zudem noch von einer „körperlichen Auseinandersetzung vor dem Stadion“ um 13:40 Uhr die Rede ist, auf die die Polizisten laut eigenen Angaben mit „einem Abdrängen mehrerer Personen“ reagierten.

Das Fanprojekt Rostock kritisiert das Vorgehen der Polizei in München und erklärte heute dazu: „Wir möchten an dieser Stelle zur Versachlichung beitragen und stellen hierbei insbesondere die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der polizeilichen Maßnahmen und ganz speziell derer des eingesetzten Unterstützungskommando (USK)! Im Vorfeld des Spiels und bei Ankunft der Hansafans in München deutete nichts auf eine aggressive Grundstimmung hin. Die konfrontative Ausrichtung der geschlossenen sowie bewaffneten Polizeieinheiten und der durchgeführten Maßnahmen führte indessen nicht zu einer Aufrechterhaltung des bis dahin entspannt ablaufenden Spieltags. Das Anbringen von Aufklebern ist aus unserer Wahrnehmung heraus keine Rechtfertigung für einen körperlich aggressiven und offensiv-konfrontativen sowie respektlosen Umgang mit den Fußballfans. Die eingesetzten Einheiten zeigten im gesamten Verlauf der Geschehnisse kaum Kommunikationsbereitschaft. Mit Blick auf die einseitige mediale Berichterstattung im Nachgang des Spiels bleibt festzuhalten, dass das Auftreten der Fans keine Begründung für die anschließend gewählten polizeilichen Mittel lieferte. Ein besonnenes und nachvollziehbares Auftreten der Polizei ist die praktikabelste Form von Deeskalation.“ (Faszination Fankurve, 05.02.2020)

Fanfotos FC Hansa Rostock




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