26.04.2015 - 1. FC Köln / Bayer Leverkusen

​Leverkusener & Kölner Ultras trafen aufeinander


Vor dem gestrigen rheinischen Derby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen trafen in Junkersdorf in der Nähe der Deutschen Sporthochschule Ultras beider Vereine aufeinander und lieferten sich einen kurzen Schlagabtausch, bevor Polizisten einschritten.

Etwa 100 Leverkusener Ultras reisten unbemerkt von der Polizei aus Richtung Lövenich in Richtung Stadion in Müngersdorf und betätigten auf Höhe der Haltestelle der Sporthochschule die Notbremse der Straßenbahn. Die Bayer 04 Ultras trennten sich in mehrere Gruppen auf und auf und rund um das Gelände der Deutschen Sporthochschule kam es zu mehreren Auseinandersetzungen mit Fans des 1. FC Köln.

Die Polizei nahm 39 Leverkusener Fans und 16 Kölner Fans in Gewahrsam. Die Fans wurden auf das Polizeipräsidium in Kalk gebracht. Auf der Junkersdorfer Straße, etwa 150 Meter von der Südkurve entfernt wurden über 30 Leverkusener Fans eingekesselt. Die Kölner Polizei schrieb eine Anzeige wegen Landfriedensbruch und zwei wegen Drogenbesitzes.

Die meisten Leverkusener Fans reisten jedoch nicht über Lövenich, sondern über den Kölner Hauptbahnhof an. Von dort marschierten 1.600 Fans der Werkself gegen 12:45 Uhr im Regen und unter Polizeibegleitung zum Neumarkt. Ein Kölner Fan, der ein Dose auf die Fans des Rivalen geworfen haben soll, wurde festgenommen. Mit vier Sonderstraßenbahnen ging es für die Leverkusener Fans nach und nach vom Neumarkt in Richtung Stadion.

"Gemeinsam mit allen Netzwerkpartner ist es uns gelungen, ein weitgehend friedliches Derby zu ermöglichen. Die wenigen Störer des Fußballsports wurden konsequent aus dem Bereich des Stadionumfeldes verbannt", resümiert Einsatzleiter Volker Lange den Derbyeinsatz aus Polizeisicht.

Das Spiel endete nach Führung von Bayer Leverkusen 1-1 unentschieden. Die Blöcke S3 und S4 in der Kölner Südkurve waren wegen einer DFB-Strafe weiterhin gesperrt und in der Südkurve gab es keinen organisierten Support. Trotzdem wurden immer mal wieder Lieder angestimmt und besonders in der Schlussphase wurde es auch öfters laut. Vor dem nicht geschlossenen Teil der Stehplätze hing erneut eine "Kollektivstrafen nicht mit uns" Fahne.


Die Fanszene von Bayer Leverkusen positionierte sich im Oberrang des Gästeblocks in der Nordkurve. Bis auf die kleinen Auswärtsfahnen von Ultras Leverkusen, West Side Boyz und Insane und andere, wurden keine optischen Akzente gesetzt. Bis auf zwei Megafone und zwei Trommeln waren den Leverkusener Fans alle Fanmaterialien verboten, da Bayer Fans beim letzten Auftritt in Köln Pyrotechnik verwendeten. Die Fanfotos des gestrigen Spiels gibt es oben in der Galerie.

Bereits am Vorabend des Spiels kontrollierte die Polizei Fans, die als Problemfans eingestuft wurden, in Köln und Leverkusen. In Köln wurden Personalien von 53 Fans festgestellt und in Leverkusen von 104 Fans. Die Maßnahme war präventiv, da der Polizei keine Erkenntnisse über abgemachte Drittortauseinandersetzungen vorlagen. (Faszination Fankurve, 26.04.2015)






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