„Wir kritisieren bei Fußballeinsätzen der Polizei deren Kontrollmonopol über ihre eigenen Handlungen“, sagt Gregor Voehse, Sozialarbeiter vom Fanprojekt Babelsberg des Diakonischen Werks, über das beim NOFV-Nord-Oberligisten SV Babelsberg 03 ins Leben gerufene Programm „Fußballfans beobachten die Polizei“.
Die Idee ist einfach und scheint wirkungsvoll: Rechtsanwälte begleiten die Fans auf ihren Auswärtstouren und dokumentieren hierbei mögliche Verstöße von Seiten der Polizei. Sollte es zu überzogenen Einsätzen kommen, werden die Berichte in der Folgewoche auf der Webseite des Projektes (www.fussballfans-beobachten-polizei.de) veröffentlicht. Die Polizei soll somit gezwungen werden, ihre Handlungen ausschließlich im Rahmen ihrer gesetzlichen Befugnisse durchzuführen, Schikanen sollen ausbleiben. Rund 2.500 Euro (durch Spenden und bei Partys aufzubringen) wird das Projekt kosten.
„Wir sagen nicht, bei welchen Spielen wir uns von Rechtsanwälten begleiten lassen, es werden aber eher die Spiele in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin sein, weil wir dort schlechte Erfahrungen gemacht haben“, sagt Voehse, der Wert darauf legt, dass nicht gegen die Polizei gehetzt wird, sondern allein die Fans geschützt werden sollen.
Es sind gleich drei Organisationen, die das Projekt tragen. Neben dem Fan-Projekt Babelsberg gehören auch die „Initiative zur Stärkung der Grundrechte gegenüber der Polizei“ sowie „Enragés – Bewegung der Zornigen & Wütenden“, eine Gruppe die sich beim Fußball gefunden hat, darüber hinaus aber politische Ziele verfolgt, zu den Initiatoren.
Für die Zukunft würde sich Voehse eine Ausdehnung der Aktion auf Bundesebene wünschen, doch wären dafür noch weitere Gespräche mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte notwendig. (Faszination Fankurve, 01.04.2006)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
