17.07.2020 - Bundesliga

Mögliche Stadionkapazitäten bei Teilzulassung von Zuschauern


Nachdem die DFL den Clubs der Bundesliga einen Leitfaden zugesendet hat, um sie mit Blick auf den Wunsch nach Wiederzulassung von Besuchern in den Stadien zu unterstützen (Faszination Fankurve berichtete), hat das ZDF ausgerechnet, wie viele Zuschauer möglicherweise in den jeweiligen Stadien bei einer Teilöffnung rein dürften.

Die Daten basieren auf dem exemplarischen Modell der DFL, die eine 50%igen Auslastung der Sitzplätze und einer 12,5%igen Auslastung der Stehplätze vorsieht. Mit 37.238 Zuschauern hätte das Olympiastadion in Berlin, das ausschließlich aus Sitzplätzen besteht, in diesem Fall die höchste Kapazität, gefolgt vom Westfalenstadion in Dortmund mit 30.056 Plätzen (26.514 Sitz- und 3.542 Stehplätzen) und dem Stadion am Kurt-Landauer-Weg in München mit 29.829 Plätzen (27.855 Sitzplätzen und 1.974 Stehplätzen).

Auf dem letzten Platz landet das Stadion an der Alten Försterei von Union Berlin, das aus drei Stehplatz- und einer Sitzplatz-Tribüne besteht. Dort würden demnach nur 4.108 Zuschauer (1.809 Sitzplätze und 2.299 Stehplätze) zugelassen, um den Mindestabstand einzuhalten.

Die gesamte Tabelle im Überblick:
Union Berlin hatte zuletzt mit der Idee, durch Massentests eine Vollauslastung des Stadions herbeizuführen, für Aufsehen gesorgt (Faszination Fankurve berichtete). Der neue DFL-Leitfaden ist damit allerdings nicht vereinbar. Über 22.000 Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei? Der Club schloss das nicht aus, mit Massentests wollte man möglichst schnell wieder vor ausverkauftem Haus spielen. Der unter der Woche veröffentlichte Leitfaden der DFL zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit Zuschauern macht das aber wohl unmöglich. Im Leitfaden heißt es: „Die Grundlage für die Berechnung der Tribünenkapazität ist, wie in anderen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen, die Einhaltung des Abstandsgebotes im Zusammenspiel mit weiteren Schutzmaßnahmen wie bspw. dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.“

Mit bis zu 50 % der Sitzplatzkapazität rechnet die DFL exemplarisch vor, die Stehplatzränge wiederum wären nur mit einer 12,5-prozentigen Auslastung geöffnet. Bitter für Union, schließlich hat die Alte Försterei den höchsten Stehplatzanteil aller Bundesligastadien, über 83 % der Besucher stehen bei den Heimspielen von Eisern Union.

Neben dem einzuhaltenden Mindestabstand steht Union vor weiteren Problemen. Der Leitfaden beinhaltet auch die nur teilweise gestatte Nutzung von Parkplätzen oder den Mindestabstand bei Toiletten und Kiosken. An der Alten Försterei wohl problematischer als an anderen Standorten. Durch die Empfehlung der Anreise mit Fahrrad oder PKW könnte die ohnehin schon schwierige Parkplatzsituation am Stadion verschärft werden. Die größere Entfernung zum S-Bahnhof könnte Massenansammlungen begünstigen.(Faszination Fankurve, 17.07.2020)






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