06.06.2019 - SC Paderborn 07

„Nichts am Status quo geändert“


Die aktive Fanszene des SC Paderborn kündigte gestern an, die Spiele des eigenen Vereins zu boykottieren, falls es zu einer Kooperation mit Rasenballsport Leipzig kommt (Faszination Fankurve berichtete). Der SCP veröffentlichte daraufhin eine „nähere Erläuterung“, auf die die Fanszene heute wieder reagiert hat.

„Inhaltlich zielt die Kooperation auf einen gegenseitigen Austausch über sportliche Entwicklungen, insbesondere im Bereich der Ausbildung von Spielern und der Fortbildung von Trainern ab. Dadurch soll es zu einem Know-How-Transfer in beide Richtungen kommen, der letztlich beiden Klubs hilft. Die Möglichkeit von Spielerleihen wurde ebenfalls besprochen, steht aber sicherlich nicht im Vordergrund“, beschrieb der SC Paderborn gestern die angestrebte Kooperation mit RB Leipzig etwas genauer, als zuvor. Die Dauer der Kooperation sei jedoch nicht festgelegt worden.


Die aktive Fanszene des SC Paderborn, bestehend aus Supporters Paderborn, Striving Youth Paderborn, Passione Paderborn, Ambiente Paderborn, Black Blue Fighters Paderborn, Ratio Paderborn und den Old Boys United Paderborn sah sich daraufhin berufen, ebenfalls nochmals Stellung zu beziehen. Am Boykott der Erstligaspiele des eigenen Vereins im Falle eine Kooperation mit RB Leipzig will die aktive Paderborner Fanszene, die den Support organisiert und Choreografien durchführt, festhalten: „Nachdem der Verein nun aus der Not heraus, etwas überfordernd wirkend, Stellung bezogen hat, möchten wir mitteilen, dass sich aus unserer Perspektive nichts am Status quo geändert hat. Zunächst wurde vereinsseitig keinerlei Information nach außen getragen, um den Fans anschließend eine fehlende Informationsgrundlage vorzuwerfen. Für uns wirkt es ausgesprochen blauäugig, dass man jetzt so überrascht anlässlich der Kritik von Innen und Außen wirkt. Mit einer katastrophalen PR-Arbeit hat man es in kürzester Zeit geschafft sein Fanlager zu spalten und ganz Deutschland gegen unseren SCP aufzuhetzen. Im Fortlauf wird von Seiten des Vereins die Aktion zunehmend als gängige sportliche Praxis kleingeredet und beschwichtigt. Schaut man sich jedoch die Pressekonferenz von Seiten RB Leipzig an, wird ein katastrophales Bild für jeden Fussballfan deutlich. Eine derart intensive Kooperation auf sportlicher und kommerzieller Ebene mit neuentstehendem Managementkreis sprechen Bände. Auch wird sich weiter in Widersprüche verstrickt. Statt anfänglich von einer langfristigen Zusammenarbeit, wird nun von unbestimmter Dauer gesprochen. Bei so einer Diskrepanz der Aussagen fragen wir uns, ob der SCP sich in seiner wahnsinnigen Naivität von RB hat ausspielen lassen und das ganze Unterfangen mit den klar überwiegenden Nachteilen überhaupt durchdacht hat. An dieser Stelle möchten wir auch nochmal darauf hinweisen, dass wir in keiner Weise irgendjemanden bedrohen oder angreifen. Wir haben lediglich unsere Konsequenz dargestellt, sollte eine Partnerschaft verwirklicht werden. Es ist eine Entscheidung, mit der wir im reinen sein können, ohne das wir uns für einen Konzern instrumentalisieren lassen. Unsere Kritik hätte sich der Verein im Vorhinein aber auch sehr einfach ausmalen können. Wir sind uns einig: Eine Kooperation mit RB bedeutet auf kurz oder lang einen Verlust der eigenen Identität und der Reputation. Das ist für uns untragbar und dem stellen wir uns entschieden entgegen!“, heißt es in der heutigen Stellungnahme der aktiven Fanszene des SC Paderborn 07. (Faszination Fankurve, 06.06.2019)






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