01.04.2020 - DFB

„Ohne Fans fehlt dem Fußball das Herz“


Am gestrigen Abend sollte eigentlich das Länderspiel zwischen Deutschland und Italien im Nürnberger Max-Morlock-Stadion mit geöffneten Stehplätzen stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Partie aber abgesagt. Stattdessen hat sich DFB-Präsident Fritz Keller mit einem offenen Brief zur aktuellen Situation zu Wort gemeldet.

In diesem Brief äußert sich der DFB-Präsident auch zu den von Fans initiierten Hilfsaktionen in Zeiten von Corona (hier findet ihr unsere Übersicht dazu) und zum Spannungsverhältnis zwischen Fans, Verbänden und Vereinen. Keller wünscht sich, dass der Fußball wieder vor Zuschauern stattfinden kann und lobt die Aktivitäten der Fankurven, die aktuell Einkaufshilfen organisieren oder sich bei Personen, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, bedanken: „Und dann werden hoffentlich möglichst bald auch die Fans zurückkehren und den Fußball vervollständigen. Denn wir wissen: Ohne sie fehlt dem Fußball das Herz. Es beeindruckt mich sehr, wie viele Fangruppen in Deutschland, Italien, Spanien und ganz Europa derzeit nicht nur ihren Vereinen, sondern auch den besonders Gefährdeten unserer Gesellschaft beistehen und mit eigenen Initiativen gegen die Auswirkungen der Pandemie ankämpfen. Auch darin zeigt sich, wie viel konstruktives und kreatives Potenzial in den Kurven besteht. Potenzial, das wir bewahren und stärken müssen“, so die lobenden Worte von Keller, die auf der Webseite des DFB veröffentlicht wurden.

Vor der Corona-Krise wurde der Konflikt zwischen aktiven Fanszenen und den Verbänden durch Protestaktionen in den Stadien nochmal deutlich sichtbar und bundesweit diskutiert. Der DFB-Präsident hofft nun, dass sich das Spannungsverhältnis zwischen Fans und Verbänden wieder entspannt: „Nichts an dieser Krise ist gut. Aber wir haben die Verpflichtung, den Stillstand als Chance zu nutzen, um das Spannungsverhältnis zwischen Fans, Verbänden und Vereinen zu verbessern. Hierzu müssen wir im Dialog abgleichen, wo wir gemeinsame Nenner haben, wo Differenzen liegen und wie wir diese überbrücken können. Denn ich bin überzeugt, dass uns ein gemeinsames Ziel eint: Wir wollen einen Fußball für alle, emotional und stimmungsvoll. Viele Fans und Fanorganisationen haben über Jahre in Deutschland und Europa für Stehplätze gekämpft. Auch für mich gehören sie zum Fußball - auch bei Länderspielen, wie wir es für diesen Fußballklassiker gegen Italien zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren geplant hatten. Dafür werde ich mich weiter bei der UEFA einsetzen“, so der offene Brief von Keller weiter. (Faszination Fankurve, 01.04.2020)






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