Oliver Bierhoff befürchtet Knall im Fußball

Oliver Bierhoff, Manager der deutschen Nationalmannschaft gab in der Frankfurter Allgemein Sonntagszeitung (FAS)ein Interview über die Vermarktung des Fußballs, die Millionengehälter aus China und mögliche Probleme, die auf den Fußball zukommen könnten.

Zunächst sagte Bierhoff, dass der chinesische Markt wichtig werden würde, wenngleich auch in Zukunft Europa weiterhin das Zentrum des Fußballs bleibe. Werte wie Tradition, aber auch die Attraktivität und Leistungsstärke der Ligen bliebe weiterhin entscheidend. So haben laut Bierhoff bereits mehrere Nationalspieler Angebote aus China erhalten, diese aber kategorisch abgelehnt.

Oliver Bierhoff bekundete zudem seine Sorgen, wie weit eine Gewinnmaximierung im Fußball überhaupt noch möglich sei, da immer mehr große Firmen nur fianzielle Interessen hegen. Darin sieht der Manager der deutschen Nationalmannschaft ein Problem, denn letztendlich würde auch die Entwicklung und Qualität des Fußballs darunter leiden. Bierhoff prognostiziert eine Bereinigung des Markts, denn auch in Deutschland merke man rückläufige Zahlen. Die Merchandisingerlöse und die Zuschauerzahlen bei Heimspielen der Nationalelf seien rückläufig, aber dennoch auf einem hohen Niveau. „Ich mache mir schon ein bisschen Sorgen um den Fußball, weil man merkt, dass immer mehr starke Player da sind, und immer mehr ausschließlich nur an die Profitmaximierung denken. Darin besteht ein Risiko, irgendwann knallt es dann mal“, sagte Bierhoff der FAS.

Weiter Bierhoff betonte, dass man die Unterstützung der Fans nicht für selbstverständlich halten dürfe. Er bekenne sich zwar generell zur Vermarktung im Fußball, diese müsse aber dennoch sozial verträglich sein. Des Weiteren forderte er die Uefa und die Fifa dazu auf, sich mit den nationalen Ligen zusammenzusetzen, um die Qualitätssicherung des Sports zu thematisieren und den Fokus nicht nur auf die Gewinnmaximierung zu lenken. (Faszination Fankurve, 29.03.2017)