30.08.2019 - SK Rapid Wien

„Person wurde mit gebotener Härte aus Szeneumfeld enfernt“


Die aktive Fanszene vom SK Rapid Wien hat sich heute in einem offenen Brief zu Wort gemeldet, weil eine Person aus der Rapid-Fanszene im Verdacht steht, Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Die Gruppen des Block West wollen mit dem Brief öffentlich für das Thema sensibilisieren.

„Unsere Fanszene ist mit erschütternden Tatsachen konfrontiert. Es handelt sich dabei um ein sehr heikles Thema, das zugleich stark tabuisiert wird. Genau das ist aber der falsche Weg und deshalb wollen wir es offen ansprechen: Es verhärtet sich der Verdacht, dass eine Person aus der Rapid-Fanszene, Jugendliche sexuell missbraucht hat. Darüber zu schweigen ist nach den ersten schwierigen Wochen der Fassungslosigkeit für uns keine Option. Wir versuchen, die Betroffenen zu unterstützen und potenzielle zukünftige Opfer zu verhindern. Auch wenn es sich beim Täter um einen kranken Einzeltäter handelt, soll das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Beschaffenheit einer Fanszene es dem Mann erleichtert hat, sexualisierte Gewalt auszuüben. Die Person wurde mit der gebotenen Härte aus dem Szeneumfeld entfernt. Wir sind uns jedoch bewusst, dass die Problematik damit alleine nicht erledigt ist“, heißt es dazu im offenen Brief der aktiven Block West-Gruppen.

Die Rapid-Fans erklären weiter, dass man überall dort, wo sich Minderjährige aufhalten und ein starkes Machtgefälle vorherrsche, wachsam sein soll. Hinweise und Signale auf eine sexuelle Störung sollen demnach auch in Fußballfanszenen ernst genommen werden. „Wir wollen die Opfer bestmöglich stärken und ihnen Rückhalt geben. Es gibt professionelle unabhängige Stellen, bei denen Betroffene sich melden können. Dort ist die notwendige Anonymität und das Know-how im Umgang mit derartigen Fällen vorhanden“, so der Block West weiter. Konkret für Wien genannt werden die Männerberatung Wien und die Verbrechensopferhilfe Weißer Ring. (Faszination Fankurve, 30.08.2019)






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