28.03.2008 - FC Wacker Innsbruck

"Polizei alles andere als EM-reif"


Im Anschluss an das Spiel zwischen Wacker Innsbruck und Austria Kärnten in der ersten österreichischen Bundesliga stürmten circa 30 Anhänger des Heimteams den Platz. In der Folge dieser Aktion kam es zu einem großen Polizeieinsatz in der Nordkurve des Tivolis.

Die Faninitiative Innsbruck hat sich nun zu den Vorfällen geäußert:

Stellungnahme der Faninitiative Innsbruck zum Spiel FC Wacker Innsbruck - Austria Kärnten am 22.03.2008

Bezugnehmend auf die Ereignisse im Anschluß an das Bundesliga Heimspiel vergangenen Samstag im Tivoli Stadion halten wir fest, daß der Sturm des Spielfeldes nach den Provokationen des Kärnten-Torhüters Schranz, ausgehend von einer losen Gruppe unorganisierter Fans, weder gerechtfertigt noch entschuldbar und sowohl dem Ansehen des FC Wacker Innsbruck als auch dem Ruf der Fanclubs der Tivoli Nord in höchstem Maße abträglich ist. Insbesondere verurteilen wir die tätlichen Angriffe auf das Ordnerpersonal aufs schärfste. Die organisierte Fanszene der Nordtribüne und Gerald Falger, den Chef der Stadionsicherheit, verbindet seit Jahren mehr als nur die Zweckgemeinschaft im Stadion, sondern vielmehr ein Verhältnis das geprägt ist von Respekt und gegenseitiger Wertschätzung. Dementsprechend reibungslos funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Fanclubs und Ordnerdienst schon seit sehr langer Zeit und es wäre kaum im Interesse der Tivoli Nord, diesen Status zu gefährden. Keinesfalls können wir jedoch auch das unverhältnismäßige und zum Teil wilkürlich Einschreiten der Exekutive tolerieren, was maßgeblich zur Eskalation der Lage beigetragen hat, gerade nachdem sich die aufgeheizte Stimmung wieder zu beruhigen begann. Statt für einen geordneten Abgang der Fans aus dem Stadion zu sorgen, wurden wahllos Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt, obwohl sich zu diesem Zeitpunkt unzählige Personen, die mit dem Platzsturm nichts zu tun hatten – darunter auch Familien mit Kindern – im Bereich hinter der Nord befunden haben. Hier wurde also mutwillig die Sicherheit vieler unbeteiligter Fans in Kauf genommen. Naturgemäß ist man sich Seitens der Exekutive keiner Schuld bewußt und hat „völlig richtig gehandelt“. Die Erklärung, wie dieser Einsatz mit der selbst ausgerufenen 3D Strategie (Deeskalation, Dialog, Durchgreifen) in Einklang zu bringen ist, läßt allerdings weiterhin auf sich warten. Wir werten daher dieses Verhalten als Versuch von der Tatsache abzulenken, daß die Polizei offensichtlich mit der Situation überfordert war und sich so kurz vor ihrem großen Einsatz im Sommer alles andere als EM-reif präsentiert. Die jüngsten Entwicklungen schlagen in die selbe Kerbe. Erst heute früh gab die ÖBB auf Weisung des Innenministeriums die Zwangsabsage der bereits organisierten Zugreise zum Auswärtsspiel gegen Rapid Wien am kommenden Samstag bekannt. Weiters steht ein Platzverbot für alle Bahnhöfe Tirols, Wiens und die Züge an sich im Raum. Diese Schikane bedeutet naturgemäß eine große logistische Herausforderung für die Organisatoren und ist der Stimmung vor der Euro alles andere als zweckdienlich, von der pädagogischen Sinnhaftigkeit dieser Kollektivstrafe und der Einschränkung der Reisefreiheit und Bürgerrechte ganz abgesehen.

Innsbruck, 27.03.2008

Fanfotos FC Wacker Innsbruck




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