Die Südtribüne Dortmund kündigte für morgen einen Fanmarsch von BVB-Fans zum Westfalenstadion an, bei dem auch gegen RB Leipzig protestiert werden soll (Faszination Fankurve berichtete). Die Polizei Dortmund stuft diesen Marsch offenbar als Demonstration ein und ermittelt deswegen.
Zwar marschieren Fans von Borussia Dortmund mittlerweile vor jedem Heimspiel vom Dortmunder Fanprojekt zum Westfalenstadion, dieses Mal wird jedoch öffentlich für den Marsch mobilisiert, um „mit möglichst vielen Borussen zum Stadion“ zu laufen.
Die Polizei Dortmund hat laut Informationen der RuhrNachrichten Ermittlungen gegen Unbekannt aufgenommen, weil die Polizei den Protestmarsch als Demonstration einstuft, die nicht angemeldet wurde. Die Polizei sieht darin eine Straftat, weil öffentlich für den Marsch geworben wird und versucht deshalb den Initiator ausfindig zu machen. Hinter dem Aufruf der Südtribüne Dortmund stehen zahlreiche BVB-Fanclubs und Einzelpersonen, darunter auch die Ultràgruppen von Borussia Dortmund, aus deren Kreis regelmäßig in Gruppen vom Fanprojekt zum Stadion gelaufen wird. Treffpunkt für den morgigen Marsch ist um 15 Uhr am Fanprojekt in der Dudenstraße. Gegen 16 Uhr soll sich der Marsch in Bewegung setzen.
Doch bei der großen medialen Aufmerksamkeit rund um das Gastspiel von Rasenballsport Leipzig in Dortmund versucht die Dortmunder Polizei nun den Fanmarsch zu kriminalisieren. Es ist nicht das erste Mal, dass BVB-Fans, die in größeren Gruppen zu Fuß vom oder zum Westfalenstadion laufen wollen, schikaniert werden. So sollten BVB-Fans in der Vergangenheit immer mal wieder Ordnungsgelder für das Gehen auf der Straße bezahlen. Die Märsche der BVB-Fans wurden von der Polizei gefilmt und im Nachhinein sollten BVB-Fans 20 Euro zahlen, weil man den Straßenverkehr behindert hätte.
Die Polizei will morgen mit einem Großaufgebot im Einsatz sein und kündigte bereits eine Null-Toleranz-Strategie an. Die Kriminalisierung des Fanmarsches der BVB-Fans scheint dabei ein weiterer Schritt im immer weiter fortschreitenden Konflikt zwischen aktiver BVB-Fanszene und der Polizei Dortmund zu sein. Zum Ende der letzten Saison verpasste die Ultràgruppe The Unity nach einem Polizeieinsatz am Fanprojekt das Heimspiel gegen Bremen und veröffentlichte danach eine Generalabrechnung mit der Polizei (Faszination Fankurve berichtete). Das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen Ultras und Polizei scheint sich seitdem nicht verbessert zu haben und wird bei der angekündigten Polizeitaktik morgen möglicherweise auf eine neue Probe gestellt. (Faszination Fankurve, 13.10.2017)
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