16.12.2018 - SK Rapid Wien

Polizei hinderte Rapid Wien-Fans am Besuch des Derbys


Im Franz-Horr-Stadion kam es am heutigen Abend zum Derby zwischen Austria und Rapid Wien. Die Wiener Polizei sorgte dafür, dass zahlreiche Rapid Wien-Fans, darunter auch die komplette Ultràszene, das Derby verpasste. Die Rechtshilfe Rapid wirft der Polizei vor, 1.500 Rapid-Fans zu Unrecht eingekesselt zu haben.

Der Fanmarsch der Fanszene von Rapid Wien wurde kurz vor Erreichen des Franz-Horr-Stadions von Polizeikräften eingekesselt. Anschließend wurden die Personalien der Gästefans aufgenommen und die Rapidler mit Betretungsverboten belegt.


Die Wiener Polizei begründete das eigene Vorgehen auf dem Kurznachrichten Dienst Twitter mit folgenden Worten: „Am Fußweg zwischen Laaerberg Straße & Generali Arena haben Rapid Fans pyrotech. Gegenstände, Schneebälle & Dosen auf die Fahrbahn der Südosttangente geworfen. Der Verkehr musste von 15.05-15.15 Uhr gesperrt werden. Die Tatverdächtigen wurden teilweise ausgeforscht.“ Die Rechtshilfe Rapid widerspricht dieser Darstellung der Polizei, sieht in der Aktion ein geplantes Vorgehen der Beamten und erklärt: „Die heutige Aktion war von Anfang an so geplant und wurde unabhängig von irgendwelchen Vorfällen durchgeführt. Die Polizei wird sich dafür verantworten müssen. Die Autobahn war bereits gesperrt als die Fans den Weg nebenan betreten hatten. Die Behauptung, dass Rapid-Fans die Verkehrsbehinderung herbeigeführt hätten, ist eine bewusste Falschmeldung der Polizei. Bereits in der Sicherheitsbesprechung wurde damit gedroht, dass die Auswärtsfans kein Spiel sehen werden. Die ID-Feststellungen waren vorbereitet. Dieses skandalöse Vorgehen stand bereits seit Tagen fest.“


Die Kontrollen der Rapid-Fans dauerten mehrere Stunden. Die Identitätsfeststellungen sollen erst kurz vor 22 Uhr beendet gewesen sein. Laut Angaben der Rechtshilfe soll den Fans währenddessen teilweise der Toilettenbesuch und die Verpflegung mit Essen und Getränken verweigert worden sein. „Der Einsatz dauert mittlerweile bald drei Stunden. Immer noch sind hunderte Menschen in der Kälte festgesetzt und Frauen wird der Toilettenbesuch verwehrt. Ohne Essen und Trinken eingekesselt - direkt an der befahrenen Autobahn. Ein großes Lob an alle Rapidler, die das so besonnen ertragen. Wir werden euch natürlich auch nach diesem Martyrium juristisch unterstützen“, so die Rechtshilfe weiter.


Doch nicht nur wegen der Einkesselung und des deswegen verpassten Spiels bleibt das 328. Wiener Derby für die Rapid-Fans als schwarzer Tag in Erinnerung, sondern auch weil die eigene Mannschaft heute vor 16.582 Zuschauern im Franz-Horr-Stadion deutlich mit 6:1 gegen den Lokalrivalen verloren hat.

Die Austria Wien-Fans zeigten leiteten das heutige Derby trotz fehlender Gästefans mit rauchenden Raketen sowie einer großen Choreografie ein, die nochmals mit Pyro untermalt wurde. Später verbrannten FAK-Fans im Ostblock noch geklautes Rapid-Fanmaterial und zündeten erneut Pyro. (Faszination Fankurve, 16.12.2018)






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