Die Polizei Hannover kontrollierte heute etwa 230 Fans von Borussia Dortmund im Posttunnel am Hauptbahnhof Hannover. Anschließend durften die Fans, darunter viele Ultras, nicht in Richtung Niedersachsenstadion aufbrechen und wurden stattdessen zurück nach Dortmund geschickt.
Die Polizei Hannover stellte die Personalien aller BVB-Fans dieser Reisegruppe sicher, weil es laut Angaben der Bundespolizei zuvor am Bahnhof Porta Westfalica zu einem Angriff von BVB-Ultras auf einen Zug gekommen sein soll, mit dem VfL Wolfsburg Fans zum Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 reisten. Bundespolizisten gingen dabei in Porta Westfalica mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die BVB-Fans vor. Anschließend konnten die BVB-Fans weiter nach Hannover und die Wolfsburger Fans in Richtung Ruhrgebiet reisen.
Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass es zu Konflikten zwischen BVB-Ultras und VfL Wolfsburg Fans kam. So wurde nach dem Gastspiel des BVB in Wolfsburg ein Teil der Zaunfahne von The Unity von einem in den Innenraum gelangten Wolfsburger Ultrà abgerissen und später von einem Fanbeauftragten zurückgegeben (Faszination Fankurve berichtete). Am gleichen Spieltag präsentierten BVB-Ultras eine geklaute Wolfsburger Ultrà-Zaunfahne.
Obwohl heute bei weitem nicht alle Fans der Dortmunder Reisegruppe für die Vorfälle in Porta Westfalica verantwortlich waren, musste die gesamte Gruppe die Personalien abgeben und verpasste das Auswärtsspiel des BVB bei Hannover 96.
Im Gästeblock des Niedersachsenstadion hingen deswegen die Zaunfahnen der Ultràgruppen nicht. Vor dem Stehplatzbereich des Gästeblocks war lediglich ein gegen Martin Kind gerichtetes Protestplakat der Jubos Dortmund zu sehen, auf dem „Kind not welcome!“ geschrieben stand. Da die aktive Fanszene von Hannover 96 ihren Stimmungsboykott, wie angekündigt, fortsetzte und viele BVB-Ultras gar nicht im Stadion waren, litt die Stimmung im Niedersachsenstadion beim heutigen Bundesligaspiel, das die Niedersachsen mit 4:2 gewannen, spürbar.
In den letzten Wochen kam es vermehrt vor, dass die Polizei große Gruppen von Fußballfans von Spielbesuchen abhält. So geschehen zum Beispiel am Mittwoch in Freiburg, wo Dynamo Dresden Fans kontrolliert wurden (Faszination Fankurve berichtete), aber auch VfL Bochum, Werder Bremen und Hannover 96 Fans waren zuletzt betroffen. In Zeiten in denen der DFB ankündigte, auf Kollektivstrafen verzichten zu wollen, setzt die Polizei offenbar zunehmend auf kollektive Bestrafungen von ganzen Gruppen von Fußballfans. (Faszination Fankurve, 28.10.2017)
Tristesse im #BVB-Gästeblock in #Hannover. #H96BVB pic.twitter.com/HKtMUaJsJX
— schwatzgelb.de (@schwatzgelbde) 28. Oktober 2017
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