Das Polizeipräsidium Rostock teilte zwei Hansa-Fans im Juli 2015 mit, dass ihre Handys vor Risikospielen im April 2012 beim FC St. Pauli und bei Union Berlin überwacht wurden. Ziel der Maßnahme war es, die konspirativen Anreisewege der Fans von Hansa Rostock herauszufinden.
Das Amtsgericht Rostock erlaubte diese Überwachung. In dem Schreiben der Polizei an einen der Hansa-Fans heißt es: „Die An- und Abreise der Hansa-Anhänger bei Auswärtsspielen erfolgte bis dahin jeweils in Kleingruppen von 10 bis 15 Personen. Erfahrungsgemäß waren dabei insbesondere bei Risikospielen, erhebliche Störungen zu erwarten. Dabei handelte es sich häufig um Straftaten wie Landfriedensbruch (z.B. Überfälle auf Szeneobjekte) sowie Raub- und Körperverletzungsdelikte (z.B. Überfälle auf gegnerische Fans und Erbeutung von Fan-Devotionalien). Die für solche Übergriffe erforderliche Kommunikation zwischen den einzelnen Anhängern bzw. Anhänger Gruppen im Vorfeld erfolgte erfahrungsgemäß häufig per SMS bzw. Telefonat. Sie waren zum damaligen Zeitpunkt als gewaltbereiter Anhänger der FC Hansa Rostock bekannt. Entsprechende Erkenntnisse lagen aktenkundig vor. Es war demnach anzunehmen, dass auch Sie sich anlässlich der jeweiligen Auswärtsfahrt (Hamburg bzw. Berlin) an Straftaten in der oben beschriebenen Art beteiligen würden.“
Bei der Blau-Weiß-Roten Hilfe ist man nicht davon überrascht, dass die Telefone von Hansa-Fans überwacht werden, sondern davon, dass die Polizei ihrer Pflicht nachkam, dies den betroffenen Personen mitzuteilen, was nun drei Jahre nach der Überwachung erfolgte. Die Rostocker Fanhilfe geht davon aus, dass die Polizei auch in Zukunft auch auf solche Maßnahmen zurückgreifen wird.
Laut der Blau-Weiß-Roter Hilfe geht aus einem Schreiben zudem hervor, dass die Polizei Rostock die Facebook-Profile von Hansa-Fans überwacht und alle öffentlichen Informationen, z.B. über Freunde, Interessen, Arbeitgeber, Fotos und Gefällt-mir Angaben sammelt. Ein Beamter sei mit dieser Aufgabe beschäftigt. Die Fanhilfe warnt deshalb alle Fans vor der Nutzung von Facebook. (Faszination Fankurve, 11.09.2015)
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