06.12.2006 - Baden-Württemberg

Polizei und Verbände im Land wollen Fan-Gewalt stärker bekämpfen


Polizei und Fußballverbände im Land wollen stärker gegen die Gewalt von Fans bei Spielen der Oberliga und Regionalliga Süd vorgehen. Dazu sollen vor allem die Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien verbessert werden, erklärten Landespolizeipräsident Erwin Hetger und der Präsident des Württembergischen Fußballverbandes (WFV), Herbert Rösch, gemeinsam nach einer Tagung am Dienstag in Stuttgart.

Zudem soll erreicht werden, dass die Stadionverbote für Hooligans in den Bundes- und Regionalligen auf die Oberligen ausgedehnt werden. Auch sei es umgekehrt sinnvoll, die Stadionverbote in der Oberliga Baden-Württemberg auf die Profiligen zu übertragen. Dafür wolle man sich auf Bundesebene einsetzen, sagte Hetger. „Zwischen den Profiligen und den Amateurligen zu differenzieren, macht wenig Sinn. Die Gewalttäter tun es auch nicht.“ Auch würden künftig szenekundige Beamte der Polizei „grundsätzlich bei Auswärtsspielen von Vereinen mit Problemfan-Potenzial eingesetzt“.

Nach der Fußball-Weltmeisterschaft habe sich die Gewalt in die unteren Ligen verlagert. Dort gebe es jedoch Sicherheitslücken, sagte Hetger. Rösch forderte deshalb, das Wissen professioneller Sicherheitsdienste aus den Profiligen auch bei den Amateurvereinen zu nutzen. Künftig solle es einen besseren Informationsaustausch zwischen Vereinen, Polizei, Kommunen und Verbänden geben, um die Qualifikation der Ordnungsdienste zu erhöhen. Die Kosten für eine höhere Sicherheit müssten aber die Vereine und gegebenenfalls die Kommunen tragen, erklärte Rösch.

In der Oberliga bestehen laut Hetger derzeit 28 Stadionverbote. Nach Ausschreitungen bei der Oberliga-Partie 1. FC Pforzheim gegen SV Waldhof Mannheim am 28. Oktober seien allein 17 erlassen worden. (dpa, 06.12.2006)






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