05.12.2017 - Dynamo Dresden

Polizei versucht Fanmarsch-Organisatoren zu kriminalisieren


Heute kam es zu 33 Durchsuchungen in Wohnungen und Geschäftsräumen von Dynamo Dresden Fans (Faszination Fankurve berichtete). Bei der Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft und Polizei Karlsruhe wurde klar, dass Fans betroffen waren, die die Behörden als Organisatoren des Fanmarsches vermuten.

Laut eines Radio Dresden Berichts wurde von der Karlsruher Staatsanwaltschaft und der Polizei heute in Dresden bekannt gegeben, dass wegen der Vorfälle in Karlsruhe gegen 28 Personen ermittelt wird. Doch darunter sollen sich keine identifizierten Böllerwerfer befinden, sondern Personen aus der Fanszene, von denen die Polizei vermutet, dass sie den Fanmarsch vom Parkplatz zum Wildparkstadion organisiert haben. Deshalb dürften unter den betroffenen Fans auch führende Personen der Fan- und Ultràszene von Dynamo Dresden sein. Die Organisatoren sollen für die Vorfälle von gezündeter Pyrotechnik und Böllern sowie für den Blocksturm offenbar mitverantwortlich gemacht werden. Auch der Planet 44-Fanshop wurde laut Radio Dresden Informationen durchsucht. Mittlerweile ist auch die Webseite der Ultras Dynamo nicht mehr zu erreichen.

Bei der Durchsuchung des Fanprojekts Dresden wurden nicht die Büros der Fanprojekt Mitarbeiter durchsucht, jedoch die Räume, die für Dynamo-Fans frei zugänglich sind. Beschlagnahmt wurde im Fanprojekt nichts. Fanprojekt-Leiter Torsten Rudolph sieht in den Durchsuchungen einen Vertrauensbruch und im Verhältnis mit der Polizei eine neue Stufe der Eskalation erreicht. Rudolph kündigte deshalb nach den heutigen Durchsuchungen an, die Zusammenarbeit mit der Polizei zu überdenken.


Bei den Durchsuchungen wurde heute neben Speichermedien (Mobiltelefone, Computer) auch Pyrotechnik und der Trabi beschlagnahmt, mit dem der Fanmarsch in Dresden angeführt wurde. Der Fanmarsch der Dynamo-Fans in Karlsruhe wurde weit vor dem Zweitligaspiel angekündigt und von der Polizei begleitet. Die Polizei Karlsruhe bestätigte im Nachgang des Spiels gegenüber Faszination Fankurve, dass der angekündigte Fanmarsch der Dynamo-Fans zu einem erfolgreichen Polizeieinsatz beigetragen habe, da dadurch beide Fanlager besser voneinander getrennt werden konnten. Dennoch sollen mutmaßliche Organisatoren des Fanmarsches nun kriminalisiert werden. Die Dynamo-Fans marschierten damals mit 1.500 Fans vom Parkplatztreffpunkt zum Wildparkstadion. Die KSC-Fanszene zog auf anderer Route und von der Polizei getrennt mit 700 Fans zur Gegengerade. (Faszination Fankurve, 05.12.2017)

Fanfotos Dynamo Dresden




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