08.12.2015 - Borussia Dortmund

​Polizei wollte Gästekontingent für PAOK-Fans halbieren


Die Polizei Dortmund wollte das Kartenkontingent für PAOK Saloniki Fans für das Europa League Heimspiel am Donnerstag im Dortmunder Westfalenstadion um die Hälfte reduzieren. Bei internationalen Spielen stehen den Fans der Gastmannschaft fünf Prozent aller verfügbaren Tickets zu.

In das Westfalenstadion passen bei internationalen Spielen knapp über 65.000 Zuschauer. PAOK erhält somit etwa 3.300 Tickets. Diese Anzahl wollte die Dortmunder Polizei auf unter 2.000 Tickets drücken und wandte sich nach eigenen Angaben an die UEFA und den DFB. „Wir bedauern, dass unserem Vorschlag, das Gästekartenkontingent aus Sicherheitsgründen deutlich zu reduzieren, seitens des DFB und der UEFA nicht gefolgt wurde. Wir haben auf Grund des bisherigen gewalttätigen Verhaltens von PAOK-Anhängern auf eine Reduzierung um die Hälfte gedrängt", kommentiert der Einsatzleiter der Polizei Dortmund Edzard Freyhoff das gescheiterte Vorhaben. Die Dortmunder Polizei schickte eine Auflistung mit Vergehen von PAOK-Fans bei den letzten Heimspielen und den letzten Auswärtsspielen in Europa an den DFB und die UEFA, um eine Reduzierung des Gästekontingents zu erwirken. Auch die Vorfälle beim Hinspiel sollen darin aufgelistet gewesen sein. Dem Wunsch der Polizei wurde jedoch nicht entsprochen. Die Polizei rechnet deshalb am Donnerstag in Dortmund mit etwa 4.000 PAOK-Fans. Das Spiel gegen PAOK gilt auch wegen der Fanfreundschaft von BVB Ultras zu Ultras von PAOK Stadtrivale Aris Saloniki als Risikospiel.

Auch beim letzten Revierderby wollte die Dortmunder Polizei das Gästekontingent um 50 Prozent kürzen (Faszination Fankurve berichtete). Statt 8.000 Tickets, wie in Deutschland wegen der zehn Prozent Regel üblich, sollten die Schalke 04 Fans nach Wunsch der Polizei Ende November 2015 nur 4.000 Tickets für das Revierderby erhalten. Auch hier wurde dem Wunsch der Dortmunder Polizei nicht entsprochen. Das Gästekontingent wurde von 8.000 auf 6.500 Tickets reduziert.

Wie willkürlich die von der Polizei geforderte Reduzierung des Gästekontingents wirken, wird deutlich, wenn man sich die absoluten Zahlen anguckt. Am Donnerstag erwartet die Polizei 4.000 PAOK Fans in Dortmund. Das ist genau die gleiche Anzahl an Fans, die die Dortmunder Polizei für das Hochrisikospiel gegen Schalke zulassen wollte. In der Europa League sind der Dortmunder Polizei jedoch auch 4.000 Gästefans zu viel. Auf diesen Widerspruch von Faszination Fankurve angesprochen erklärte der Pressesprecher der Polizei Dortmund, Kim Freigang, dass die Polizei die PAOK-Fans nicht als problematischer einstufe als Schalke 04 Fans. Vielmehr gehe es um die Gleichung, dass bei weniger Tickets für die Gastmannschaft tendenziell auch immer weniger Problemfans in Gästeblock gelangen würden.

Aus dem Verhalten der Dortmunder Polizei kann man ablesen, dass eine Reduzierung des Gästekontingents bei den Sicherheitsbehörden eine Spirale in Gang setzten würde und regelmäßig Forderungen nach einer weiteren Reduzierung des Gästekontingents die Folge wären. Faszination Fankurve startete deshalb in der vergangenen Woche die Online-Petition "Hände weg vom Gästekontingent!". (Faszination Fankurve, 08.12.2015)

Fanfotos Borussia Dortmund




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