10.04.2019 - FC Hansa Rostock

„Polizist lügt in Verfahren gegen Hansafan“


Am 22. Juli 2017 kam es nach dem Auswärtsspiel von Hansa Rostock bei den Sportfreunden Lotte zu einem Vorfall, als Gästefans in Lotte in einen Bus stiegen, der sie zurück zum Bahnhof bringen sollte. Bei diesem Konflikt zwischen Hansa-Fans und der Polizei wurden Gästefans von einem Polizeihund gebissen.

„Wieder zu wenig Busse, um zum nächsten Zug zu kommen. Beim Einsteigen Gedrängel – die Polizei greift ein. Ein Polizist wird verletzt. Die Polizei umstellt daraufhin den Bus, die Lage beruhigt sich, es gibt Diskussionen. Dann lässt Polizist M.W. (Name von der BWRH geändert) seinen Hund los. Der Hund beißt mehrere Fans, einem ins Gesäß, einem in den Arm, später dem Hansafan Kasimir Krötengrundel (Name von der BWRH geändert) in den mitgeführten Beutel. Der Hund wird dabei angeblich am Schultergelenk verletzt und ist danach – so wird behauptet – dauerhaft dienstunfähig. Auf einem Video später in der Ermittlungsakte ist zu sehen, wie der Hund Hansafan Krötengrundel, während dieser mit einem Polizisten diskutierte, unvermittelt von der Seite anspringt und Kasimir daraufhin erfolgreich versucht, seinen Beutel aus den Klauen des Hundes zu befreien, indem er einen Schlag auf den Kopf des Hundes ausführt. Der Hund kann im weiteren Verlauf, so weiter im Video zu sehen, kaum von seinem Führer gehalten werden und versucht weiter auf die Fans loszugehen. Hansafan Magnus Molly (Name von der BWRH geändert) droht dem Hund, indem er zu einem Tritt ansetzt, und ermahnt den Hundeführer, den 'scheiß Köter' wegzunehmen, was dann auch passiert“, fasst die Blau-Weiß-Rote Hilfe (BWRH) die Geschehnisse in Lotte zusammen.


Zwei Monate später wurde einer der beteiligten Hansa-Fans deswegen am Ostseestadion von der Polizei mitgenommen. Bei dieser Polizeimaßnahme soll laut Angaben der Rostocker Fanhilfe ein Hansa-Fan durch einen Polizisten schwer verletzt worden sein. Anderthalb Jahre liefen demnach die Verfahren gegen die beteiligten Hansa-Fans, wegen denen ein Fan sogar seinen Job verloren haben soll. Zudem wurden Hansa-Fans wegen des Vorfalls in Lotte mit Stadionverboten belegt.

Dann kam es zur Gerichtsverhandlung, bei der alle Hansa-Fans freigesprochen wurden. Der Freispruch kam vor allem wegen eines entlastenden Handyvideos zu Stande. Die Blau-Weiß-Rote Hilfe erklärte dazu: „Ein Handyvideo, das frühzeitig im Ermittlungsverfahren zu den Akten gelangte, führte die Angaben des Polizisten M.W. ad absurdum. Entgegen dessen Aussage war offensichtlich: Kasimir Krötengrundel war an dem vorherigen Geschehen unbeteiligt und hatte nur einmal mit der Hand auf den Kopf des Hundes geschlagen, um seinen Beutel zu retten. Magnus Molly hatte nicht getreten und schon gar nicht geschlagen. Dennoch kam es zu Verhandlungen gegen die beiden, sowie gegen einen dritten Hansafan. Alle Angeklagten wurden vollumfänglich freigesprochen. Der Polizist M.W. hatte in seinen schriftlichen Aussagen Handlungen erfunden, die objektiv nicht stattgefunden hatten. Gegen den Polizisten M.W. ist deswegen von einem Hansafan Anzeige erstattet worden.“

Verschiedene Fanhilfe aus Deutschland machten zuletzt ähnliche Vorfälle öffentlich, in denen Fußballfans nach Vorwürfen seitens der Polizei freigesprochen wurden, weil Foto- oder Videoaufnahmen von anderen Fans sie entlasteten und Polizeibeamte teilweise der Lüge überführten. (Faszination Fankurve, 10.04.2019)

Fanfotos FC Hansa Rostock




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