05.02.2017 - BVB/RBL

Proteste & Attacken der BVB-Fans gegen RB Leipzig


Vor dem gestrigen Heimspiel von Borussia Dortmund gegen Rasenballsport Leipzig kam es vor dem Spiel zu Angriffen auf Rasenballsport Leipzig Anhänger. Dabei sollen Gegenstände wie Steine, Dosen und Farbbeutel geflogen sein. Im Stadion waren zum Anpfiff auf der Südtribüne Dortmund zahlreiche Plakate zu sehen.


Viele Fanclubs und Gruppen malten eigene Plakate, die auf verschiedenste Weise RB Leipzig kritisierten. Vor der Südtribüne hing zudem ein großes „Für den Volkssport Fußball - Gegen die, die ihn zerstören“ Spruchband. Dahinter wurden unzählige Spruchbänder gezeigt, auf denen Sprüche wie „RB verpiss dich! Der Fußball gehört uns!“, „Bullen schlachten“, „Mit Red Bull ist Fußball nur noch Sport“, „Mitzlaff du Hurensohn“, „Eure Eltern sind Geschwister“, „Scheiß Red Bull. Verpisst euch aus unserem Sport. Sofort!!!“, „Mateschitz/Rangnick - Totengräber des Fußballs“, „Wer den Fußball liebt – hasst RB“, „Rangnick halts Maul“, „Fick dich Mateschitz“, „Pflastersteine auf die Bullen“, „Bier statt Brause“, „Richtiger Bullshit“, „Verpisst euch ihr Bastarde“, „Scheiß RB“, „Bier statt RB“, „Der DFB zerstört den Fußball – Red Bull ist der Beweis!“, „Alle Bullen sind Schweine“, „Ihr seid hier nicht willkommen“,„Lieber Herne-West als eure Bullenpest“, „Weiter so RB! Schon fast so viele Mitglieder wie das Politbüro der SED“, „Leipziger Dosensöhne“, „Für mehr Bullenhass hätten wir euch eigentlich nicht gebraucht“, und weitere Sprüche standen. Während des Warmlaufens kam noch der Spruch „Wir sind das, was man mit Geld nicht kaufen kann“, gemalt von der Südtribüne Dortmund, zum Vorschein. „Hier steht sonst schon oft Scheiße, aber ihr seid die Krönung“, war zudem auf einem Plakat mit Pfeil in Richtung Gästeblock geschrieben.​


Auch vor dem Spiel wurden Plakate auf der Südtribüne hochgehalten auf den Sprüche wie „Burn out Ralle: Häng dich auf“ geschrieben stand. Während des Spiels wurden Spruchbänder mit Inhalten, wie „Für euch Marketing – Für uns Lebenssinn! Red Bull Feind des Fußballs!“, „Mateschitz, Mateschitz: Wie kann das Sein? Nur 17 Mitglieder in denem Marketingverein?!“ oder „Bullen und Bullen Hand in Hand - Euch hasst das ganze Land“ gezeigt. Die Videowall im Westfalenstadion erinnerte gestern vom Design an frühere Anzeigetafeln im Westfalenstadion, was einen Nostalgieeffekt mitbrachte. ​


Bereits im Vorfeld des Spiels waren im Dortmunder Stadtbild zahlreiche Sruchbänder auf Brücken sowie an Sehenswürdigkeiten und Plakate an Laternen zu sehen, auf denen „Ich, das U, fand RB schon immer uncool!“, „Tradition schlägt jeden Trend“, „Scheiß RB“, „Scheiß Red Bull“, „Ganz Dortmund hasst RB“ und „Red Bull? Verpisst euch! Der Fußball gehört uns!“. Die Polizei war vor dem Spiel damit beschäftigt, die Plakate wieder aus dem Dortmunder Stadtbild zu entfernen, da man dort der Meinung war, dass man Gäste in Dortmund nicht mit solchen Plakaten empfangen solle.


Auf dem Rasen gewann Borussia Dortmund das Heimspiel gegen RB Leipzig vor ausverkauftem Westfalenstadion und über 8.000 Gästeanhängern mit 1:0. Ein nicht gegebenes Tor in der Nachspielzeit sorgte noch für Aufregung unter den RB Leipzig Anhängern, die teilweise mit einem Sonderzug nach Dortmund reisten.


Die Polizei schreibt im Nachhinein von vier verletzten Polizisten und einem verletzten Polizeihund und einer „Aggressivität und Gewaltbereitschaft der Dortmunder Anhängerschaft gegenüber den Gästen“, „egal, ob es sich um kleine Kinder, Frauen oder Familien handelte“. Die Polizei setzte deshalb nach eigenen Angaben Schlagstöcke und Pfefferspray ein.


Auch unter den RB Leipzig Anhängern vermummten sich einzelne Personen. „Borussia Dortmund bedauert zutiefst, dass es zu Ausschreitungen auf dem Anreiseweg der Fans aus Leipzig gekommen ist. Borussia Dortmund verurteilt Gewalt in jeder Form! Der BVB wird die Vorkommnisse gemeinsam mit der Polizei aufarbeiten und daher zum jetzigen Zeitpunkt keine weitere Stellung abgeben. Wir wünschen den verletzten Fans aus Leipzig gute Besserung!“, heißt es in einem Statement von Borussia Dortmund zu den Vorfällen vor dem Spiel am Stadion Rote Erde.


Insgesamt wurden laut Polizeiangaben insgesamt zwölf Personen vorläufig festgenommen, elf dieser Personen wurden dem BVB und eine Person RB Leipzig zugeordnet. Wie viele RB Leipzig Anhänger verletzt wurden, ist bisher unklar, auch über verletzte Frauen und Kinder liegen bisher keinerlei Zahlen vor. Nach Angaben des Clubs konnten alle die Heimreise antreten. Es ist nicht das erste Mal, dass auch das Anreisekonzept größerer Gästemassen in Dortmund in der Kritik steht. Offenbar waren nicht ausreichend Polizisten im Einsatz. (Faszination Fankurve, 05.02.2017)





Weitere News:
04.10.2017: Trotz Einladung wollen wenige RB Leipzig Anhänger zum BVB