Proteste wegen "Je suis Boyz Köln" Verbot

​Nach Informationen von Faszination Fankurve verhinderten von Borussia Dortmund eingesetzte Ordner gestern beim Champions League Spiel in Turin, dass die „Je suis Boyz Köln“ Fahne der Desperados Dortmund mit in den Gästeblock genommen werden konnte.

Daraus resultierte das der überwiegende Teil der Desperados das Achtelfinal-Hinspiel vor dem Stadion verbrachte. Die Ultràgruppe The Unity soll aus Protest gegen diese Maßnahme ihre Zaunfahne verkehrt herum aufgehängt haben.

Die Zaunfahne der Desperados drückt deren Solidarität mit der befreundeten Ultràgruppe Boyz Köln aus. Eine Führungsperson der Boyz soll an den Vorfällen beim rheinischen Derby in Mönchengladbach beteiligt gewesen sein. Der 1. FC Köln reagierte mit Sanktionen gegen die Boyz und entzog der Gruppe den Fanclubstatus und sprach Stadionverbote gegen Gruppenmitglieder und das Umfeld der Gruppe aus (Faszination Fankurve berichtete).

Die Desperados solidarisieren sich mit der Fahne mit ihren Freunden und sprechen sich gegen Kollektivstrafen aus, von denen die Boyz betroffen sind. Bereits nach Auswärtsspiel von Borussia Dortmund in Stuttgart sorgte die Fahne für Diskussionen (Faszination Fankurve berichtete).

"Wir werden rigoros dagegen vorgehen und alles versuchen, die Verantwortlichen zu bestrafen. Das wird sicher ein Stadionverbot nach sich ziehen", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der Bild am Sonntag nach Präsentierung der Fahne in Stuttgart.

Der Ausdruck „Je suis Boyz Köln“ ist an die Solidaritätskampagne „Je suis Charlie“ angelehnt, bei der sich weltweit unzählige Menschen mit den Opfern des Terroranschlags gegen die Pariser Satirezeitschirft Charlie Hebdo solidarisierten. Watzke sah in der Fahne eine Verunglimpfung der Opfer von Paris.

Der Slogan wurde seit dem vielfach in anderen Zusammenhängen benutzt, z.B. auch von der Mannschaft von OGC Nizza, die mit Shirts mit der Aufschrift „Je suis Ultrà“ aufliefen, als den Ultras aus Nizza der Besuch eines Auswärtsspiels verboten wurde (Faszination Fankurve berichtete).

Am Wochenende kommt es in Dortmund zum Revierderby gegen Schalke 04. Ob es weitere Solidaritätbekundungen der Desperados geben wird und wie der Verein und The Unity reagieren werden, bleibt abzuwarten.

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— Sascha Bacinski (@Sky_Sascha) 24. Februar 2015

Die Fans von Juventus Turin zeigten vor Spielbeginn eine Choreografie im gesamten Stadion. Via Spruchbänder provozierten sie die Desperados, die vor den Toren standen. "Der Freund meines Feindes ist mein Feind - Dortmund scheiße - Catania merda - Napoli colera" war auf Spruchbändern in der Heimkurve zu sehen. Die Desperados Dortmund pflegen neben der Freundschaft zu den Boyz Köln Kontakte zu den Irriducibili aus Catania und den Mastiffs aus Neapel. (Faszination Fankurve, 25.02.2015)