14.04.2018 - Hertha/Köln

Pyroshow zu 15 Jahre Wilde Horde & Supras Auteuil


Beim heutigen Gastspiel des 1. FC Köln feierten die Kölner Ultras von der Wilden Horde das 15. Jubiläum ihrer Freundschaft zu den Supras Auteuil mit einer Pyroshow. Vor Anpfiff wurden im Gästeblock des Berliner Olympiastadions Bengalische Fackeln sowie roter und blauer Rauch gezündet.

Zu der Aktion wurde ein „If you want it's possible“-Spruchband mit den Logos der Wilden Horde und der Supras gezeigt. In den Buchstaben war dabei die Skyline von Köln und Paris zu erkennen. Die Supras sind eine Ultràgruppe aus Paris, die 2010 vom französischen Innenministerium verboten wurde (Faszination Fankurve berichtete). Die Freundschaft der Pariser Ultras, die dem mittlerweile der Qatar Sports Investments gehörenden Verein Paris Saint-Germain den Rücken gekehrt haben, in die Domstadt blieb über all die Jahre dennoch bestehen.

Vor zwei Wochen besuchten u.a. die Supras nach langer Pause nochmal ein PSG-Spiel. Beim Ligapokalfinale von Paris Saint-Germain gegen AS Monaco in Bordeaux waren die früher in der Virage Auteuil aktiven PSG-Ultras anwesend, um gegen Paris SG und deren Verwendung des Slogans „Ici, c‘est Paris!“ zu protestieren, an dem die Supras sich die Markenrechte sicherten (Faszination Fankurve berichtete). Bei dem Pokalfinale thematisierten die PSG-Ultras auch die schlechten Arbeitsbedingungen in WM-Land Katar. Vor dem Spiel kam es in Bordeaux zudem zu Auseinandersetzungen zwischen rechtsgerichteten Paris SG-Fans vom Kop of Boulogne und den Pariser Ultras der Virage Auteuil.

Der 1. FC Köln ging heute im Berliner Olympiastadion vor 49.253 Zuschauern nach einer knappen halben Stunde durch Bittencourt in Führung. Durch ein Doppelpack von Selke kurz nach der Halbzeitpause unterlagen die Geißböcke letztlich dennoch mit 2:1 und sind damit so gut wie abgestiegen. Dennoch wurde im Gästeblock bis zu letzten Minute supportet.

Auf Initiative der Harlekins Berlin fand heute im Olympiastadion wieder die alljährliche „Spendet Becher – Rettet Leben“-Aktion statt, bei der Pfandbecher und Geldspenden für den guten Zweck gesammelt wurden. Auch Kölner Ultras beteiligten sich an der wohltätigen Aktion, deren Einnahmen in diesem Jahr an „Nestwärme – Verein zur Betreuung und Beratung von AIDS- betroffenen Familien, Kindern und Jugendlichen e.V.“ gingen.

In der Ostkurve waren zudem wieder einige Spruchbänder zu sehen, die sich mit dem aktuellen Konflikt zwischen aktiver Fanszene und Vertretern von Hertha BSC befassten. Bei dem Konflikt geht es um unterschiedliche Auffassungen darüber, wie die Ausrichtung von Hertha BSC sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat (Faszination Fankurve berichtete). „Keuter muss gehen!“, „Preetz, Schiller, Herrich, Kreuter & Co. - Eure Prioritäten: Ein Griff ins Klo...“, „Peinliche Videos bringen weder Punkte noch Identität - Ändert die Neuausrichtung sonst ist es zu spät!“ und „Die Fans machen Fehler - Ihr seid perfekt - Da sieht man, wo der Ursprung steckt!“ war auf den Spruchbändern der Hertha-Fans zum Thema zu lesen. Mit dem Spruchband „Meinungsfreiheit = BZ-Skandal? Augen auf bei der Praktikantenwahl!“ kritisierten Hertha-Fans zudem, dass medial zuletzt versucht wurde, kritische Spruchbänder der Herhta-Fans zum Konflikt über die Ausrichtung des Vereins zu skandalisieren. Das umstrittene Spruchband-Battle zwischen Harlekins Berlin und Wilder Horde wurde, wie schon im Ligaspiel in der Hinrunde, nicht fortgesetzt. (Faszination Fankurve, 14.04.2018)






Weitere News:
24.02.2020: Probleme beim Einlass, Pyroshow & eingestellter Support
03.04.2018: Ultras sammeln, um an Aids erkrankten Kindern zu helfen