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Die antirassistische Initiative „ballspiel.vereint!“ befürchtet ein Erstarken von rechtsgerichteten BVB-Fans bei den kommenden Auswärtsspielen, weil Borussia Dortmund den Ultràgruppen die Auswärtsdauerkarten entzog. Rechte Fans wurden besonders dann auffallen, wenn die Ultras nicht anwesend sind.
„In den vergangenen Jahren konnte mehrfach beobachtet werden, was im schwarzgelben Gästeblock passiert, wenn die Ultra-Gruppierungen fehlen. Die Möchtegern-Capos, die nach dem drölften Pils genug Mut angetrunken haben, um das Vorsängerpodest zu besteigen, sind da fast zu vernachlässigen. Denn neben dem organisierten Support stehen die Ultras im Block insbesondere für eines: Nazis und besorgte Bürger haben keine Chance sich einzunisten. Doch genau das war ebenfalls zu beobachten, wenn die Ultras abwesend waren. Und hier liegt die Gefahr im aktuellen ADK-Entzug, gerade auch mit Blick auf die internationalen Spiele. Denn insbesondere hier sind im Umfeld des BVB oftmals viele deutlich rechte Personen unterwegs, die zuhause mitunter ohnehin mit Stadionverbot bedacht sind“, heißt es zu möglichen Folgen des Auswärtsdauerkartenentzug von „ballspiel.vereint!“.
„Und auch national öffnet der BVB mit dem ADK-Entzug Personen und Gruppen die Tür, die dem Verein - der sich ansonsten erfreulicherweise mit Hingabe dem Kampf gegen Rechts verschrieben hat - wenig lieb sein können. So ist es seit einiger Zeit zu beobachten, dass die Borussenfront wieder gezielt Präsenz zeigt, wenn absehbar ist, dass die Ultras nicht vor Ort sein werden. Und auch die im vergangenen Jahr neuformierte Gruppe ohne Namen, die bereits unzählige Male durch einschlägige Vorfälle aufgefallen ist, wird eine Abstinenz der Ultras garantiert für eine Infiltrierung der verbliebenen Auswärtsfahrerszene zu nutzen versuchen. Und so bleibt unterm Strich festzuhalten: Der Entzug der Auswärtsdauerkarten ist unter dem Blickwinkel des Kampfes gegen Rechts ein großes Eigentor und muss unter diesem Gesichtspunkt zwingend noch einmal überdacht werden“, erklärt „ballspiel.vereint!“ weiter. (Faszination Fankurve, 25.07.2016)