Reicher Club, reiche Fans

Zu einem Boykott des Endspiels um den FA-Cup zwischen Chelsea FC und Manchester United konnten sich die Supporter der Blues offenbar nicht durchringen. Dafür haben sie eine andere Maßnahme gegen horrende Preise vorgeschlagen.

Wie Faszination Fankurve berichtete, wird im Mutterland des Fußballs heftig darüber diskutiert, ob die Eintrittspreise für Fußballspiele und für das Pokalfinale im Besonderen überteuert sind. Die billigsten Tickets für das Endspiel im neuen Wembley am 19. Mai sind ab 35 Pfund, über 50 Euro, zu haben. Allerdings gibt es davon nur 4.000. Chelsea wurde ein Kartenkontingent von 25.000 für das 90.000 Zuschauer fassende Nationalstadion zugestanden. Das heißt, dass der Großteil der Anhänger Karten für 60, 80 oder sogar 95 Pfund kaufen muss, wenn er das „historische Spiel“ sehen möchte. Die Verärgerung über die teuren Tickets ist allerorten zu spüren. Deswegen wurde jetzt dazu aufgerufen, die Catering- und Merchandising-Angebote rund um das Finale zu boykottieren. Angesichts der Preise beim U21-Spiel gegen Italien, dem allerersten im New Wembley, könnte sich dieses Vorhaben als wirkungsvolles Mittel herausstellen: Ein Programmheft kostete um die 15 Euro, Burger etwa die Hälfte und die Cola gab es für 5 Euro.

Ganz neu ist die Idee, so Druck auf die Verantwortlichen für die Ticketpreise auszuüben, allerdings nicht. Bereits im Februar hatten Fans des Finalgegners aus Manchester dazu aufgerufen, bei den Auswärtsspielen gegen Birmingham City und Fulham nicht unnötig Geld zu lassen. Der Initiator brachte es auf den Punkt: Ein wohlhabender Club, muss nicht unbedingt wohlhabende Anhänger haben. Aufgrund dieser Begebenheit erhoffen sich die Nachahmer aus der Hauptstadt rege Teilnahme der Rivalen aus dem Norden. (Faszination Fankurve, 28.4.2007)