SKB-Datenbanken gibt es auch in Bayern

Wie aus den Antworten der Bayerischen Landesregierung auf eine schriftliche Anfrage der Grünen-Politikerin Katharina Schulze hervorgeht, werden auch in Bayern bisher geheime Dateien von sogenannten Szenekundigen Polizeibeamten (SKB) geführt. Insgesamt gibt es Bayern vier solcher Dateien.

Das Polizeipräsidium München führt demnach die „Informationsdatei Fußball“, das Polizeipräsidium Mittelfranken die Strukturdatenbank „Optimierung Maßnahmen Fußball und Gewalt“, das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West das „ISGS – Informationssystem Gewalttäter Sport“ und das Polizeipräsidium Schwaben Nord die „Informationsdatei Sport“. Daten über betroffene Fußballfans sollen in diesen Dateien zwischen zwei und zehn Jahren gespeichert werden. Zugriff darauf sollen nur Polizisten haben, die sich mit der Fußballfanszene beschäftigen. An Dritte werden diese Daten angeblich nicht weitergegeben. Fans, die wissen wollen, ob sie in einer der Dateien aufgeführt sind, sollen sich direkt an das entsprechende Polizeipräsidium wenden.

In den Fragen und Antworten geht es zudem um die deutschlandweite Datei Gewalttäter Sport. „Durch die Polizeipräsidien erfolgt keine Datenweitergabe aus der Datei 'Gewalttäter Sport' an private Fußballvereine zur Verhängung von Stadionverboten“, heißt es in der Antwort der Landesregierung. Insgesamt sind 929 Personen mit Wohnsitz in Bayern in der deutschlandweiten Datei eingetragen. Fans, die Fußballvereinen aus Bayern zugeordnet werden, finden sich 1.386 in der deutschlandweiten Datei Gewalttäter Sport. (Faszination Fankurve, 14.04.2016)