10.04.2017 - Hallescher FC

Saalefront befürchtete Nacktkontrollen


Nachdem die Ultras der Saalefront am Samstag dem Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück fern blieben, weil die Polizei die Personalien der mit dem Zug angereisten HFC-Fans aufnehmen und die Personen kontrollieren wollte, meldet sich die Ultràgruppe nun mit einer Stellungnahme zu Wort.


Vor Ort in Osanbrück vermisste die Saalefront den vorherigen Fanprojekt Leiter Steffen Kluge, der zwischen Polizei und Fanszene hätte vermitteln können, aber versetzt wurde. „Auf dem Weg zu den Shuttlebussen wurden wir dann auf dem Vorplatz des Bahnhofes plötzlich von einer BFE-Einheit eingekesselt. Hier wurde uns erklärt, dass man von allen Zugfahrern die Personalien aufnehmen werde und alle einer Intensivkontrolle unterzogen werden. Auf Nachfrage, welchen Grund diese Maßnahme habe, verwies man polizeitypisch auf die “Gefahrenabwehr”. Die anwesenden HFCer sahen dies jedoch nicht ein und diskutierten nun mit der Polizeiführung. Leider fehlte an dieser Stelle auch eine Art von Vermittler in Form des Fanprojektes. Dieses war Aufgrund der plötzlichen Absetzung des Fanprojektleiters nicht vor Ort, da man personell diese Reise nun nicht mehr gestemmt bekommt. Nach einer Weile der Diskussion fügte die Polizei nun hinzu, dass man in der Bahn einen Osnabrück-Schal entwendet haben soll. Die anwesenden Fans fühlten sich an die Maßnahme nach dem letzten Spiel in Osnabrück erinnert, bei welchem ebenfalls unter fadenscheinigen Begründungen jeder HFC-Fan beim Verlassen des Stadions kontrolliert wurde und die Maßnahme sich knapp 5 Stunden hinzog. Da man nun nicht mehr mit einem Spielbesuch rechnete, wurde sich kurzfristig dazu entschieden, wieder die Heimreise anzutreten. Dies erlaubte die Polizei dann auch ohne die angekündigten Kontrollen durchzuführen, weshalb sich der vorgeschobene Grund des Schalraubes im Nachhinein als völlig haltlos darstellte. Doch auch HFC-Fans, welche mit den Autos und Kleinbussen anreisten, sollten sich am Stadion von der Polizei in einem gesonderten Bereich kontrollieren lassen. Hier hielt man vor allem Ausschau nach ultraorientierten Aussehen. Die zur Kontrolle gebetenen Personen lehnten diese jedoch zum Großteil ab, da man durch die optische Abtrennung klar mit sogenannten Nacktkontrollen rechnete. Wiederum andere HFC-Fans, welche sich noch auf dem Weg nach Osnabrück befanden, drehten nach der Information ebenfalls um und sahen von einem Besuch ab. Die Rückfahrt verlief ohne Probleme“, heißt es in der Stellungnahme der Saalefront.

Weiter betont die Ultràgruppe, dass es ihr Leid tut, den Auswärtssieg in Osnabrück nicht miterlebt und die Mannschaft nicht unterstützt zu haben. Zudem bedankte sich die Saalefront bei den HFC-Fans, die sich solidarisch zeigten. Dr. Michael Schädlich, Vorstand vom Halleschen FC zeigt Verständnis für die frühzeitige Rückfahrt der Ultras: „Da offenbar nichts vorgefallen ist, was diese Maßnahme rechtfertigt, verstehe ich den Unmut unserer Fans“, erklärte Schädlich auf der Vereinshomepage. (Faszination Fankurve, 10.04.2017)

Fanfotos Hallescher FC




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