Spruchband im K-Block mit Kritik an Polizei

Beim Heimspiel von Dynamo Dresden war am Samstag im K-Block ein Spruchband zu lesen, auf dem „Dynamo mit tausenden Bullen bewachen, aber Augusts Schätze sich selbst überlassen!“ geschrieben stand. Das Plakat spielte auf den Kunstraub am 25. November 2019 in Dresden an.

Am Montagmorgen brachen zwei Personen ins Grüne Gewölbe im Dresdner Residenzschloss ein, indem sie einen Stromverteilerkasten entzündeten, ein vergittertes Fenster aufflexten und mit einer Axt eine Vitrine einschlugen, um historische Juwelen zu klauen, die früher im Privatbesitz von August des Starken waren. Unklar ist, welchen Wert die geklauten Juwelen haben. Fest steht aber, dass es den Einbrechern zu einfach gemacht wurde. Dieser Meinung waren auch die Dynamo-Fans, die mit ihrem Plakat darauf anspielten, dass die Spiele ihres Vereins regelmäßig von einem Großaufgebot der Polizei begleitet werden. Dadurch bauen die Beamten Einsatzstunden auf und können an anderer Stelle nicht mehr eingesetzt werden. Nach dem Einbruch in Dresden kam Kritik auf, dass die Polizei zu lange brauchte und mit zu wenigen Beamten im Einsatz war, um die Diebe im unmittelbaren Nachgang des Diebstahls fassen zu können.

Auch beim Heimspiel gegen Kiel war die Polizei in Dresden wieder mit einem Großaufgebot im Einsatz, obwohl zwischen beiden Fanszenen kein feindschaftliches Verhältnis besteht. So wurde am Samstag auch wieder auf Wasserwerfer und einen Hubschrauber zurückgegriffen.

Die Fanszene von Holstein Kiel reiste in einem selbstverwalteten Sonderzug nach Dresden. Im Partywagen wurden dabei nicht nur Spenden für die eigene Strafenkasse gesammelt, sondern auch für das Solidaritätskomite Dynamo, das Dynamo Dresden-Fans bei der Finanzierung der Strafbefehle wegen der „Krieg dem DFB“-Mottotour nach Karlsruhe hilft.

Ein Spruchband, auf dem „Feld Wald Wiese? Im Netz nur ein Riese!!! Pie Kei halt dein Maul du verlogene F*tze!!!“ geschrieben stand, gab es am Samstag im K-Block noch Worte in Richtung des Rappers „Pie Kei – Rap aus Granit“, der auf seinem neuen Album „Ostboy“ einen Titel mit dem Namen „Feld Wald Wiese“ veröffentlicht hat, in dem es um sogenannte Ackermatches geht, wie sie von Hooliganbanden fern ab der Stadien ausgetragen werden.

Dynamo verlor das Heimspiel gegen Kiel am Samstag vor 24.811 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion mit 2:1. Weil Wehen zur gleichen Zeit in Nürnberg gewann, rutschte Dynamo Dresden auf den letzten Tabellenplatz ab, weshalb bei den Ultras Dynamo wieder die rote Laterne zum Vorschein kam. (Faszination Fankurve, 02.12.2019)