13.08.2021 - Borussia Dortmund

Südtribüne Dortmund fordert Perspektive für volle Stadien


Wenn Borussia Dortmund am morgigen Samstag um 18:30 Uhr die Eintracht aus Frankfurt im heimischen Westfalenstadion empfängt, wird es auf der Südtribüne keinen organisierten Support geben. Der Südtribüne Dortmund-Zusammenschluss fordert jedoch eine Perspektive von der Politik ein.

Teilzulassungen seien in den Augen des Südtribüne Dortmund-Bündnisses, in dem auch die Ultragruppen des BVB organisiert sind, zwar ein Fortschritt im Vergleich zu den Geisterspielen. Aber ein Stadionerlebnis, wie es sich die aktiven BVB-Fans vorstellen, sei unter den aktuellen Bedingungen nicht möglich.

Weiter kritisiert die Südtribüne Dortmund, dass es komplett an einer Perspektive fehle, wann Stadien in Deutschland wieder zu 100 Prozent ausgelastet werden dürfen. Die BVB-Fanszene befürchtet, dass man sich mit immer neuen Begründungen in einer Endlosschleife befinde, ohne Aussicht auf vollausgelastete Stadien und mit zehn Prozent Gästefans. Impfstoff und Testkapazitäten seien mittlerweile reichlich vorhanden, weshalb die Beschränkung von Zuschauerzahlen laut Auffassung des Südtribüne-Bündnisses mittelfristig nicht mehr haltbar sei. Dies zeige auch ein Blick in Nachbarländer, in denen bereits wieder in vollen Stadien gespielt wird. Die Südtribüne Dortmund will weiterhin kritisch beobachten, dass Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, wie personalisierte Tickets, reduzierte Gästekontingente und Sitzplatzpflicht nicht über die Pandemie hinaus genutzt werden, um gegen Fußballfans vorzugehen.

„Es ist mittlerweile eineinhalb Jahre her, dass wir zum vorerst letzten Mal Seite an Seite im Stadion standen und unsere Mannschaft mit wehenden Fahnen und lauten Gesängen nach vorne getrieben haben. Was jahrelang einen großen Teil unseres Lebens bestimmt hat, wurde durch die Pandemie auf einen Schlag beendet. Etablierte Treffpunkte waren monatelang verwaist und es war kaum möglich, uns wie gewohnt in großer Personenzahl zu versammeln. Unsere Fanszene hat die pandemiebedingten Einschränkungen wie die Durchführung von Geisterspielen allerdings stets verantwortungsvoll hingenommen – immer unter der Prämisse, dass dieser Zustand irgendwann sein Ende finden wird. Nun steht am kommenden Wochenende der Start der Bundesliga-Saison an und die Vorzeichen für die neue Spielzeit haben sich nicht grundlegend geändert. Teilzulassungen von Zuschauern sind zwar ein Fortschritt gegenüber komplett leeren Rängen, aber das Stadionerlebnis, wie wir es kennen und lieben, ist auch unter diesen Bedingungen nicht möglich. Leider geben die neuesten Beschlüsse aus der Politik ebenso wenig Aussicht darauf, dass das Westfalenstadion und die anderen Spielorte in absehbarer Zeit wieder vollständig gefüllt sein werden. Was uns in der gegenwärtigen Situation vollkommen fehlt, sind der konkrete Wille sowie Perspektiven vonseiten der Entscheidungsträger, Großveranstaltungen im Freien überhaupt wieder zu ermöglichen. Aktuell scheint es fast, als würden wir in eine Endlosschleife geraten, bei der Beschränkungen mit immer neuen Begründungen aufrechterhalten werden. Angesichts der zunehmenden Impfquote, der inzwischen nahezu freien Verfügbarkeit von Impfstoffen sowie umfangreicher Testkapazitäten ist eine kategorische Beschränkung von Zuschauerzahlen aus unserer Sicht mittelfristig nicht mehr haltbar. Gerade der Blick auf Nachbarländer wie Österreich, Dänemark oder die Niederlande zeigt, dass eine Rückkehr zur Normalität kein Ding der Unmöglichkeit ist. Wir fordern, dass auch hierzulande endlich eine klare Aussicht auf eine möglichst zeitnahe Rückkehr aller Zuschauer in die Stadien geschaffen wird. Dabei muss der Status vor der Pandemie das Ziel sein – inklusive voller Gästekontingente von 10 Prozent der Karten! Mit einem kritischen Blick werden wir die weitere Entwicklung beobachten. Dabei positionieren wir uns langfristig klar gegen die Personalisierung von Eintrittskarten, eine Sitzplatzpflicht in Stadien sowie jegliche anderen Maßnahmen, die seitens der Behörden und der Politik unter dem Deckmantel der Pandemiebekämpfung ins Spiel gebracht werden“, so die Worte der Südtribüne Dortmund. Die Ultragruppe The Unity hat das Statement auf der eigenen Webseite ebenfalls veröffentlicht.

Für die Partie am ersten Spieltag gegen Frankfurt darf der BVB morgen 25.000 Fans ins Westfalenstadion lassen. 24.000 dieser Fans müssen geimpft oder genesen sein, 1.000 können durch einen negativen Test eingelassen werden. 25.000 ist aktuell in Deutschland auch die maximale Auslastung in Stadien. Weil nicht alle 25.000 Tickets von den Fans mit Dauerkarte nachgefragt wurden, startete der BVB trotz der geringen Maximalzahl an Zuschauenden gestern bereits den Mitgliederverkauf für das Spiel gegen Frankfurt. (Faszination Fankurve, 13.08.2021)

Fanfotos Borussia Dortmund




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