Bei einer Auseinandersetzung zwischen Hooligans der beiden Lodzer Vereine, Widzew und LKS, ist am vergangenen Samstag ein Anhänger von Widzew Lodz verstorben. Medienberichte, die als Todesursache einen Messerstich erwähnten, wurden bereits dementiert. Neuen Erkenntnissen zufolge erlag der 24 Jährige Schlagverletzungen.
Am frühen Samstagmorgen waren LKS-Fans in einer hohen zweistelligen Zahl in Autos unterwegs zu einem Hallenturnier. Nahe des Ortes Poddebice, circa 40 Kilometer westlich von Lodz, wartete eine ungefähr gleich große Anzahl Fans des Stadtrivalen Widzew Lodz im Wald, um die LKS-Leute in einen Hinterhalt zu locken. Als diese wiederum ihre Rivalen bemerkten, kam es wohl zu einer knapp zehnminütigen Auseinandersetzung zwischen den beiden rivalisierenden Hooligangruppen, in deren Verlauf der 24-jährige Widzew Fan verstarb. Als die Polizei, gerufen durch einen zufälligen Zeugen, am Ort des Geschehens eintraf, waren die meisten Kämpfer bereits verschwunden oder flüchteten. Lediglich die Leiche des Opfers blieb zurück. Die Todesursache ist noch nicht endgültig geklärt. Der Tote hatte Prellungen im Gesicht und Hirnblutungen, aber auch eine Erstickung am eigenen Blut ist nicht ausgeschlossen.
Bereits am Sonntag kam es zu mehreren Verhaftungen. Polnische Tageszeitungen berichten mittlerweile von mehr als 20 Festnahmen im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung in Poddebice. Fans von Widzew Lodz sammeln Spenden, um die Angeklagten, denen Beteiligung an einer Auseinandersetzung mit Todesfolge vorgeworfen wird, finanziell zu unterstützen. Polnische Medien berichten zudem, dass diese mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden könnten.
Dieser Todesfall wird wohl wieder eine Diskussion über die Sicherheit im Umfeld der Stadion bei der Europameisterschaft im nächsten Jahr auslösen, die in Polen und der Ukraine ausgetragen wird.(Faszination Fankurve, 13.01.2011)
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