„Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“

Vergangene Woche wurde öffentlich bekannt, dass der Vertrag von Innenverteidiger Dominik Schmidt, der zum Saisonende ausläuft, bei Holstein Kiel nicht verlängert wird. Die Gruppe New Connection hat eine Stellungnahme veröffentlicht und sich zum bevorstehenden Abgang des dienstältesten Profis der Störche zu Wort gemeldet.

​

„Es ist kein Geheimnis, dass im aktuellen Profifußball das Geld regiert. Spieler wechseln die Vereine, wie ihre Unterhosen und ebenso gehen Vereine mitunter auch mit ihren Profis um. Ein System welches leider heutzutage die Oberhand gewonnen hat und welches wir, auch vor dem Hintergrund vergangener Transfers, als Gesamtes kritisieren. Zu häufig wurden in der Vergangenheit Spieler ohne saubere Außenkommunikation wegrationalisiert, die in Kreisen der Mannschaft und Fans großes Ansehen genossen. Die intransparente Absage an Schmidt ist für uns jetzt der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Wir geben uns dabei nicht der Illusion hin, dass jeder Publikumsliebling oder Held aus vergangenen Tagen im Verein gehalten werden kann und auf ewig eine Bereicherung darstellt. Das gibt dieses schnelllebige Geschäftssystem nicht her. Wir müssen uns auch eingestehen, dass unser geliebter Verein ein Teil dieses Systems ist und somit Wirtschaftlichkeit eine Leitmaxime darstellt, um auch weiterhin bestehen zu können. Gerade in diesen schweren Zeiten sorgt gutes finanzielles Wirtschaften dafür, dass wir nicht wie andere um die Existenz unseres Vereins fürchten müssen. Nichtsdestotrotz verkörpern manche Spieler Werte, die sich innerhalb dieses Systems nicht messen oder aufwiegen lassen. Sie dennoch nach diesen kaputten Spielregeln zu beurteilen wäre schlichtweg falsch. Wie kaum ein anderer in unserem Team repräsentiert Dominik Loyalität, Willenskraft und Durchhaltevermögen. Werte, die unserer Meinung nach in keiner Mannschaft fehlen dürfen. Zusätzlich verfügt Dominik über eine immense Erfahrung und hat mit Holstein schon viel erlebt und durchgemacht. Eine unumstrittene Tatsache ist, dass er sich für den Verein immer den Arsch aufgerissen hat und sich für nichts zu schade war. Sei es auf dem Platz als unmissverständlicher Leader oder als Identifikationsfigur für Verein, Mannschaft und Fans auch abseits des Feldes. Wieso sollte man so eine Persönlichkeit einfach ziehen lassen? Jemanden der sowohl als Spieler, als auch menschlich für Holstein bezeichnend ist? Sollte man sich nicht vielmehr vor Augen führen, was solch ein Spieler der Mannschaft und dem Verein nicht noch alles geben könnte, sowohl in seiner aktiven Karriere als auch möglicherweise darüber hinaus? Wir stellen fest, dass mit Dominik auch gewisse Ideale den Verein verlassen würden, die es heutzutage nicht mehr überall gibt. Diese Ideale prägen unserer Meinung nach den Verein und haben in jüngerer Vergangenheit schon unter Transferentscheidungen ähnlicher Spieler gelitten, gerade weil sie nicht klar begründet kommuniziert wurden. Auch wenn es nicht möglich ist eine jede Vereinsgröße -wie eben Dominik- zu halten, schuldet man ihnen doch Dankbarkeit für den langjährigen Einsatz und den Fans eine klare Begründung des Abgangs“, fordert die New Connection ein Statement von Holstein Kiel zu dieser Vertragsentscheidung ein. (Faszination Fankurve, 30.04.2020)