„Tschüs und kommt nie wieder - 28 Jahre gegen Montagsspiele“

Heute Abend steigt ab 20:30 Uhr im Volksparkstadion das letzte Montagsspiel der 2. Bundesliga. Mit der Partie zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Nürnberg endet nach 28 Jahren eine negative Begleiterscheinung, die aktive Fans schon seit Jahrzehnten kritisieren.

Der HSV Supporters Club hat sich vorm heutigen Heimspiel gegen Nürnberg nochmal zum Thema Montagsspiele zu Wort gemeldet und erklärt, warum man der unbeliebten Anstoßzeit sicherlich nicht nachtrauern werde: „Was im Oktober 1993 begann, wird nach dem heutigen Tage endlich seinen Weg in die Geschichtsbücher finden und hoffentlich auch dort bleiben – das Montagsspiel der ersten und zweiten Liga. Eingeführt, um die TV-Präsenz deutlich zu erhöhen, war es am Ende nur die unnötige Dekoration auf dem Buffettisch der Anstoßzeiten. 28 (!) Jahre haben Fans aller Vereine, in Bündnissen wie BAFF, ProFans oder auch Unsere Kurve, gegen diese TV-Anstoßzeit protestiert und mit dem langen Atem sicherlich auch einen Teil zu dieser Entscheidung beigetragen. Natürlich kann die Abschaffung der Montagsspiele nur der erste Schritt hin zu fanfreundlicheren Anstoßzeiten sein. Es gibt noch viel zu tun. Das zeigt beispielsweise die Einführung von Zweitliga-Spielen am späten Sonnabend, welche den Besucherinnen und Besuchern im Gästeblock nicht weniger Kreativität bei der Reiseplanung abverlangen. Gleiches gilt auch für die zukünftige Ansetzung der ersten Bundesliga am Sonntagabend, welche ebenfalls nicht wirklich fanfreundlich ist. Die Entscheidung, auf Montagsspiele in der ersten und zweiten Liga zu verzichten, begrüßen wir außerordentlich. Wir werden uns weiterhin in unseren Netzwerken für fanfreundliche Anstoßzeiten einsetzen und bedanken uns bei allen, die in den letzten fast 30 Jahren ihre Stimme erhoben und nicht aufgegeben haben. Tschüs Montagsspiele und kommt nie wieder“, so die Stellungnahme der Abteilungsleitung des HSV Supporters Club.

Die Abschaffung des unbeliebten Montagabendtermins ist dem kontinuierlichen Protest der aktiven Fanszenen zu verdanken. Zur nächsten Saison gilt nun der neue TV-Vertrag und Montagsspiele sind nicht nur in der 1., sondern auch in der 2. Bundesliga Geschichte. Aktive Fans können sich also freuen, im Kampf gegen fanunfreundliche Anstoßzeiten einen Erfolg verbucht zu haben. Wer sich heute also über die Abschaffung der Montagsspiele freut, sollte sich vor allem bei den aktiven Fanszenen und Fanorganisationen bedanken.

Gleichzeitig sollte nicht vergessen werden, dass Montagsspiele in der 3. Liga auch in der kommenden Saison weiterhin auf der Tagesordnung stehen. Hier kann sich ein Bezahlsender nun im Fußballbereich sogar über mehr Exklusivität am Montagabend freuen. Auch in der 3. Liga gab es zahlreiche Fanproteste gegen diese fanunfreundliche Anstoßzeit, der die Vereine bei Einführung zustimmten. Anders als in der Bundesliga, wo man pro Rechteperiode an kartellrechtliche Bedingungen gebunden ist, könnten DFB, Clubs und Telekom in der 3. Liga zu jedem Zeitpunkt gemeinsam die sofortige Abkehr von Montagsspielen beschließen. Dafür braucht es weiterhin den Protest der aktiven Fanszenen und das nicht nur bei Vereinen der 3. Liga. (Faszination Fankurve, 10.05.2021)