11.04.2008 - 1. FC Nürnberg

UN: Bedauern über Vorfälle in Frankfurt


Am heutigen Freitag spielt der Club aus Nürnberg gegen Wolfsburg. Für die Franken ist es der erste Auftritt seit den Vorfällen in Frankfurt, die eine regelrechte Medienlawine auslösten. In einem offenen Brief bedauern die Ultras Nürnberg das Geschehene.

Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung an die Fans des 1. FC Nürnberg

Die Freude über den wichtigen Sieg in Frankfurt wurde von einer Spielunterbrechung nach drei Böller-Explosionen und einem Fackelwurf aus dem Nürnberger Fanblock überschattet. ULTRAS NÜRNBERG bedauert diese Vorfälle und die daraus resultierenden Konsequenzen zutiefst.

Nach den Ereignissen von Frankfurt sehen wir es als einen Akt der Vernunft an uns klar von der Verwendung von Pyrotechnik in Bundesliga-Stadien zu distanzieren. Die beim Einsatz von Böllern, Fackeln oder ähnlichem drohenden sportlichen Konsequenzen, wie Punktabzüge oder Platzsperren für den 1. FC Nürnberg, kann kein Glubberer wollen. Daher wird der Gebrauch von Feuerwerkskörpern in unseren eigenen Reihen nicht geduldet.

Zudem verpflichtet uns das hohe Maß an Verantwortung für die Nordkurve Nürnberg von jetzt an wesentlich größere Anstrengungen zu unternehmen um das Benutzen von pyrotechnischen Artikeln durch Glubbfans im Vorfeld zu unterbinden. In Frankfurt haben wir es versäumt rechtzeitig auf die Kurve einzuwirken, um das Abfeuern der Böller und der Bengalfackel zu verhindern. Wir sind uns bewusst, dass wir in solchen Fällen zukünftig schneller und konsequenter handeln müssen.

ULTRAS NÜRNBERG bittet dabei um die Mithilfe aller Fans des 1. FC Nürnberg: Verzichtet auf Böller, Fackeln und Rauchpulver! Die Erfahrungen aus Frankfurt haben eindeutig gezeigt, dass der daraus resultierende Schaden nicht zu rechtfertigen ist. Kein Verständnis haben wir aber auch für die pauschalen Schuldzuweisungen, die von vielen Medien gegenüber unserer Gruppe ausgesprochen wurden. Die erfolgten Vorverurteilungen sind für uns nicht akzeptabel, denn sie haben die öffentliche Meinung in eine falsche Richtung gelenkt. Wir verteidigen hierbei auch vehement unsere Wiener Freunde von den ULTRAS RAPID, die als friedliche Gäste zusammen mit uns in Frankfurt waren, um den 1. FC Nürnberg zu unterstützen. Trotzdem wurden sie von den Medien teilweise für die Detonationen der Knallkörper verantwortlich gemacht.

In den nächsten Wochen werden die Nürnberger Fans unter besonderer Beobachtung stehen. Dies erfordert von uns allen ein diszipliniertes Auftreten. Es ist wichtig jetzt wieder den alten Zusammenhalt zu erreichen und Provokationen untereinander zu unterlassen. Dies gilt ganz speziell für das wichtige Spiel gegen den VfL Wolfsburg am Freitag! Die Nordkurve muss schnellstens wieder zur gewohnten Stärke zurückfinden. Uns alle in der Kurve verbinden die Farben Rot und Schwarz. Die Liebe zum 1.FCN ist das Fundament für gegenseitigen Respekt. Nur wenn wir hierfür wieder ein Bewusstsein schaffen, werden wir jetzt und in Zukunft als Kurve für den Glubb eine Verstärkung sein.

Nürnberg, 10. April 2008 ULTRAS NÜRNBERG 1994

Anmerkung:

Wir haben mit der Veröffentlichung dieser Mitteilung bewusst bis zum heutigen Tag gewartet. Uns ist bekannt, dass viele Fans eher eine Stellungnahme von ULTRAS NÜRNBERG erwartet haben. Vor dem gestern stattgefundenen Gespräch mit der Geschäftsführung des 1. FC Nürnberg wollten wir uns jedoch nicht ausführlich in der Öffentlichkeit äußern. Das Treffen verlief aus unserer Sicht sehr positiv. Es ist erfreulich, dass sich die Geschäftsführung sehr differenziert mit der Thematik auseinandersetzt und sich sowohl in der Öffentlichkeit als auch uns gegenüber korrekt verhält.

Fanfotos 1. FC Nürnberg




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