12.12.2019 - Stuttgart/Nürnberg

UN94 mit „Respekt & Rivalität“-Graffiti in Stuttgart


Im Vorfeld des Auswärtsspiels beim VfB Stuttgart, das am Montagabend im Neckarstadion stattfand (Faszination Fankurve berichtete), bemalten die Ultras Nürnberg eine S-Bahn in Stuttgart mit Graffiti. Neben dem „Nürnberg“-Bild waren dabei auch „Respekt & Rivalität!“- und „Scheiß VfB“-Tags zu sehen.

Die S-Bahn mit dem Bild der Ultras Nürnberg fuhr mit diesen Slogans durch Stuttgart. Zwischen den Ultras beider Vereine besteht ein respektvolles Verhältnis. Beide Ultraszenen haben in Deutschland einen guten Ruf und Beiden werden beim Stil gewisse Ähnlichkeiten nachgesagt.

Der respektvolle Umgang miteinander zeigte sich in der Vergangenheit durch mehrere Spruchbandaktionen. Als die Ultras Nürnberg und weitere Teile der FCN-Fanszene im Frühjahr 2017 im Klinsch mit dem eigenen Verein waren, hielt das Commando Cannstatt beim Auswärtsspiel in Nürnberg ein „Ultras No Surrender!“-Plakat hoch. Die Ultras Nürnberg zeigten damals aus Protest nicht ihre große Heimzaunfahne, sondern lediglich die „No Surrender“-Zaunfahne. Die Ultras Nürnberg hatten bei diesem Spiel zudem ein „Mitbestimmung und Teilhabe gibt es nur im e.V. - VfB bekenne dich zu deinen Mitgliedern!“-Spruchband dabei, mit denen den VfB-Fans Mut im Kampf gegen die kurz darauf beschlossene Ausgliederung gemacht wurde.

Schon beim Zweitligaspiel zwischen Stuttgart und Nürnberg am 28. November 2016 gab es eine gemeinsame Spruchband-Aktion beider Ultraszenen gegen drohende Ausgliederungen in beiden Städten. „Pro e.V. - In Stuttgart und Nürnberg!“ bzw. „Pro e.V. - In Nürnberg und Stuttgart!“ war dabei auf Bannern vom Commando Cannstatt und den Ultras Nürnberg zu lesen. Der Schwabensturm ergänzte damals: „Eingetragener Verein bleiben! Keine Ausgliederung in Nürnberg und Stuttgart!“ Am 06. April 2019 revanchierte sich das Commando Cannstatt für dieses Spruchband und zeigte beim Heimspiel gegen den Club ein „FCN-Mitglieder: So weit haben uns Ausgliederung und Rekordinvestitionen gebracht!“-Plakat, mit dem den Mitgliedern vom 1. FC Nürnberg nochmals klar gemacht werden sollte, dass man Erfolgsversprechungen von Ausgliederungsbefürwortern nicht blind folgen sollte. Der VfB war dafür ein gutes Beispiel. Trotz Warnungen der Ultras wurde dort ausgegliedert, Anteile wurden veräußert, aber sportlich ging es weiter bergab. Die Ultras Nürnberg unterstützten am gleichen Tag im Gästeblock den Kampf der VfB-Ultras gegen den damaligen VfB-Präsidenten Wolfgang Dietrich mit einer „Dietrich raus!“-Botschaft.

Außerdem zeigten die Ultras Nürnberg am 10. November 2018 beim Gastspiel vom VfB Stuttgart in Nürnberg ein „Ruhe in Frieden“-Spruchband für einen kurz zuvor verstorbenen Ultra vom VfB Stuttgart, dem damals auch im Gästeblock des Max-Morlock-Stadions gedacht wurde. Beim gleichen Spiel protestierten beide Ultraszenen gemeinsam gegen den Videobeweis, was am vergangenen Montagabend im Neckarstadion noch mehrfach wiederholt wurde.

Mit dem Graffiti vorm Montagsspiel in Stuttgart machten die Ultras Nürnberg nun nochmal deutlich, dass trotz all der gemeinsamen Spruchband-Aktionen und dem gegenseitigen Respekt auch eine Rivalität bestehe. (Faszination Fankurve, 12.12.2019)






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