27.04.2021 - FC St. Pauli

USP übernimmt heute Social-Media-Accounts vom FC St. Pauli


Ultrà Sankt Pauli übernimmt am heutigen Dienstag im Namen des „Kick the borders“- Arbeitskreises für einen Tag die Social Media-Kanäle des Zweitligisten FC St. Pauli. Die Ultras wollen die Aktion nutzen, um auf das Thema Rassismus aufmerksam zu machen.

„Ob auf der Straße, in der Bahn oder bei der Jobsuche: Rassismus tritt überall auf. Nicht nur im Alltag gibt es Rassismus, auch die europäische Abschottungspolitik führt vor Augen, dass Rassismus in unseren politischen Systemen tief verwurzelt ist. Wir finden es infolgedessen wichtig, Rassismus als Phänomen der Gesellschaft sichtbar zu machen – ob in seiner strukturellen, institutionellen, individuellen oder diskursiven Form. Am Dienstag, den 27.4. übernehmen wir als Arbeitskreis 'Kick the borders', wovon wir als Ultrà Sankt Pauli ein Teil sind, für einen Tag die Social Media Kanäle des FC St. Pauli. An diesem Tag erzählen vor allem Betroffene von ihren rassistischen Erfahrungen und Erlebnissen, aber auch Unterstützer*innen berichten von ihrer antirassistischen Arbeit. In einem ersten Schritt gibt uns Rechtsanwältin Anette Schmidt eine Einführung in das Thema „Flucht und Rassismus“. Anette führt u.a. alle 14 Tage die kostenlose anwaltliche Rechtsberatung für Geflüchtete in den Fanräumen im Millerntor-Stadion durch. Außerdem stellt sich das Café Exil in einem Beitrag vor. Sie unterstützen kostenlos und ehrenamtlich Geflüchtete und Migrant*innen durch persönliche Beratungen im Café, Begleitungen zu den entsprechenden Behörden und sprachliche Vermittlung. Wir finden es vor allem wichtig und notwendig, dass Betroffene Raum bekommen, um über Rassismus und Rassismuserfahrungen zu sprechen, damit diese Erfahrungen auch für andere begreifbar werden. In mehreren Videos erzählen Menschen, die gemeinsam mit uns ins Stadion gehen oder auf andere Art und Weise mit dem FC St. Pauli verbunden sind, über rassistische Erfahrungen und Erlebnisse in ihrem Alltag und was diese für ihr Leben bedeuten. Daran anschließend kommen verschiedene Stimmen aus St. Pauli zu Wort, von Menschen, die im Stadtteil leben, arbeiten und sich engagieren. Und die von der rassistischen Praxis der Polizei betroffen sind! Diese Stimmen sind Teil eines Audiowalks gegen rassistische Polizeigewalt, auf den wir gerne an dieser Stelle noch einmal verweisen. Zum Abschluss des Tages werden Menschen, die sich zurzeit in Krisengebieten aufhalten, vom Alltag und der Lebensrealität an den EU-Außengrenzen berichten“, heißt es dazu in einem Statement, dass auf der Webseite von USP ebenso veröffentlicht wurde, wie auf der Vereinswebeite.

Der „Kick the borders“- Arbeitskreis will heute deutlich machen, dass Rassismus entschieden zurückgewiesen werden und man sich mit Betroffenen solidarisieren müsse: „Wir wollen gemeinsam mit euch für eine solidarische Welt kämpfen, in der Rassismus keinen Platz hat!“ Im Rahmen der Aktion „Kein Platz für Rassismus“ hat sich der FC St. Pauli entschieden, die eigenen Kanäle tageweise an Stiftungen, Aktivistin*innen und Journalist*innen zu vergeben, die ihre Erfahrungen und Einschätzungen äußern können. Das Ziel sei es, engagierte Menschen und Institutionen im Kampf gegen Rassismus zu supporten und denjenigen, die Rassismus erleiden müssen und mussten, die Möglichkeit zu geben, von ihren Erfahrungen zu berichten. Am 17. März 2021 startete die Aktion, als die Amadeu-Antonio-Stiftung einen Tag lang die Kanäle des FC St. Pauli übernahm. (Faszination Fankurve, 27.04.2021)

Fanfotos FC St. Pauli




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