18.11.2011 - BSG Wismut Gera

Ultras Gera brechen Kontakt zur Polizei ab


Nach der Kritik des Polizeieinsatzes in Altenburg sehen sich die Ultras Gera erneut genötigt einen Polizeieinsatz zu kritisieren. Auf dem Rückweg von Mühlhausen kam es zu einem Pfeffersprayeinsatz gegen die Ultras Gera, die nun rechtliche Schritte einleiten wollen und den Kontakt zum szenekundigen Beamten, sowie allen anderen Polizisten abbrechen wollen.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Ultras Gera:

Am 05.11.11 gastierte unsere BSG Wismut Gera zum Ligaspiel bei Motor Altenburg. Ein Spiel bei welchem es in all den Jahren nie Probleme gab und sogar viele Jahre eine enge Freundschaft der beiden Ultragruppen bestand. Auf dem Rückweg zum Bahnhof kam es dann zu Auseinandersetzungen mit den eingesetzten Beamten. Auslöser war hierbei der Verdacht, dass ein Aufkleber an eine Laterne geklebt wurde. Dieser Verdacht hätte schnell geklärt werden können, wenn die Beamten sich die „Mühe“ gemacht hätten, einige Meter zurück zulaufen um die Laterne zu begutachten. Hier hätten sie in wenigen Sekunden feststellen können, dass sich kein frisch geklebter Aufkleber befand. Im Laufe der Auseinandersetzung gab es zwei Festnahmen zu beklagen. Ebenso wurde ein Auto, eines Außenstehenden durch Beulen und Kratzer durch Polizeibeamte beschädigt. Besonders das unverhältnismäßige Vorgehen der Beamten sorgte für Kopfschütteln bei den knapp 25 Zugfahrern. Die Frage bleibt, wozu man einen Szenekundigen Beamten installiert, wenn dieser nicht mal bei solch lapidaren Vorfällen zur Klärung mit einbezogen wird.

Zwei Wochen später sollte es zum Pokalspiel nach Mühlhausen gehen. Knapp 50 Zugfahrer staunten nicht schlecht als man am Bahnhof in Gera einen Polizeibus erspähte. Eine nicht Unbekannte und für ihr aggressives Vorgehen Bekannte Einheit aus Sachsen begleitete uns an diesem Tag. Noch vor Fahrtantritt wurden alle Fans einer Leibesvisitation unterzogen, wo auch Fragen kamen wie „Hast du eine Schusswaffe dabei?“. Wir reden hier immer noch über Fans eines Sechstligisten und nicht über eine Terrorzelle. Die Hinfahrt, sowie das Spiel selbst verliefen ohne Zwischenfälle. Auf der Rückfahrt versuchten die Zugfahrer sich nach dem blamablen Ausscheiden in Mühlhausen, die Stimmung nicht gänzlich in den Keller fallen zu lassen. Eingezingelt von den Beamten aus Sachsen, verbrachte man diese Rückfahrt wie so viele in all den Jahren. Irgendwann im Laufe der Rückfahrt fühlten sich die Beamten genötigt ihre Helme aufzusetzen um wenig später unser Abteil zu betreten. Als Grund gab man an der Zug könne durch das Hüpfen von 20 Mann entgleisen. Gut das dies in über 13 Jahren bisher nie passiert ist. Hier wurde schon den einen oder anderen klar, dass die Beamten wohl noch nicht genügend auf ihre Kosten gekommen sind. Als man dann den Hauptbahnhof in Gera erreichte, dachte sicherlich jeder, das man den Abend in Ruhe verbringen kann. Doch es sollte anders kommen. Beim Aussteigen aus dem Zug wurde plötzlich eine Person im Zug festgehalten und man versuchte an die Fotoaufnahmen zu kommen, was natürlich nicht gelang. Frustriert über diesen Misserfolg nahmen es einige Herren zum Anlass wahllos auf Fans einzuprügeln und Pfefferspray und Schlagstock einzusetzen. Die Äußerung eines Geraer Polizeibeamten („Na habt ihr sie wieder schön provoziert“) zeigt deutlich auf, dass es hierbei um eine gezielte Aktion ging. Nachdem gut die Hälfte der Zugfahrer durch den Einsatz von Pfefferspray außer Gefecht gesetzt war, wurde man vom Bahngleis getrieben. Eine Person, die zu dem Zeitpunkt nichts sehen konnte, wurde von einem Beamten die Treppe hinunter gestoßen. Im unteren Teil des Bahnhofs kam es erneut zu Übergriffen durch die Polizeibeamten, ebenso wie auf dem Bahnhofsvorplatz. Ein Fan musste zur weiteren Behandlung ins Waldklinikum Gera gebracht werden. Viele der anwesenden Fans wurden noch viele Stunden nach diesem Vorfall durch Polizeibeamte verfolgt, teilweise sogar bis vor die eigene Haustür.

Wir bitten hiermit alle geschädigten Fans sich am Samstag zum Heimspiel einzufinden und ggf. eine kurze schriftliche Schilderung der Erlebnisse. Ebenso vorhandene Videoaufnahmen bitten wir Euch mitzubringen. Wir werden mit anwaltlicher Unterstützung prüfen, ob wir rechtliche Schritte einleiten.

Des Weiteren weißen wir darauf hin, dass ab sofort jeglicher Kontakt mit unserem Szenekundigen Beamten und allen weiteren Beamten eingestellt wird. Wir bitten Euch darum dies strikt einzuhalten!

An einer Aussprache sind wir nicht interessiert. Für weitere Fragen stehen Euch die bekannten Leute am Samstag zur Verfügung.

Ihr werden uns nicht brechen. Es ist nur Euer Job, aber es ist unsere Liebe – Ultras Gera 1999

Fanfotos BSG Wismut Gera




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