20.11.2016 - 1. FC Nürnberg

Ultras Nürnberg bekennen sich zu Pyro & Randale


Nach den Vorfällen beim Auswärtsspiel in Karlsruhe hat der 1. FC Nürnberg den Ultras Nürnberg mehrere Privilegien entzogen und Choreografien verboten. Die Ultras Nürnberg reagierten am Freitag beim Heimspiel gegen die Würzburger Kickers mit einer ausführlichen Stellungnahme.

Darin wird das aktuell angespannte Verhältnis zwischen den Ultras und dem Verein thematisiert. „Solange es Ultras Nürnberg geben wird, wird es auch immer Pyro, gezogene Zaunfahnen und Randale geben. Mal mehr mal weniger, aber Ultras Nürnberg wird es NIEMALS ohne diese Begleiterscheinungen geben. Nicht weil wir es primär fördern, aber sicher auch deswegen, weil wir sie geil finden! Ja, wir finden es geil, wenn wir ein Feuerwerk abbrennen, wenn wir Fahnen vom Gegner zeigen und dieser völlig hohl dreht“, heißt es in der Stellungnahme der Ultras Nürnberg.


Die Ultràgruppe hat in der Hinsicht Konsequenzen gezogen, dass Choreografien nur noch durchgeführt werden, wenn die Materialien dafür an der üblichen Eingangskontrolle ins Stadion gelangen. Zudem hat die Gruppe den Container im Stadion aufgegeben, die Arbeitskarten an den Verein zurück gegeben und wird Fanzines und Spenden nur noch vor dem Stadion verkaufen bzw. sammeln. Die Ultras Nürnberg verzichten damit freiwillig auf Dinge, die vom Verein als Privilegien für die Gruppe bezeichnet wurden. Die Ultras wollen dadurch an Unabhängigkeit gewinnen, da der Verein diese Privilegien zuletzt als Druckmittel eingesetzt haben soll.

Gleichzeitig kündigen die Ultras Nürnberg an, auf Pyrotechnik nicht zu verzichten, auch nicht bei Heimspielen. „Zukünftig wird es keine Einigungen mehr über den Einsatz von Pyrotechnik geben (und für alle die nicht hören wollen: Natürlich dulden die meisten Vereine in Deutschland stillschweigend die Pyroaktionen ihrer Ultras, weil sie genau wissen, sie können sie nicht verbannen. Da ist allemal besser, die Grenzen mitbestimmen zu können und durch gemeinsame Gespräche ein Druckmittel zu besitzen. Oder was glaubt ihr, warum die meisten Vereine nach rigorosen Ankündigungen kaum Taten folgen lassen?! Und anstatt dass sich die Vereinsangestellten ernsthaft um eine nachhaltige Lösung in der Pyrofrage bemühen, spielen sie lieber selbst ein undurchsichtiges Spiel)“, heißt es in der Stellungnahme der Ultras Nürnberg weiter.

Die Gruppe, die in ihrer Stellungnahme auch selbstkritische Töne anschlägt, stellt weiter klar: „Es sind NICHT die Sanktionen nach Karlsruhe, die uns zu dieser Reaktion veranlassen. Es ist die vergiftete Atmosphäre am Valznerweiher, die diesen Schritt nötig macht. Diese Maßnahmen stellen auch keinen Boykott unserer Aktivitäten dar, wir fordern NICHTS vom Verein, alles kann so bleiben wie es ist.“ Zu vergifteten Atmosphäre zwischen Verein und Ultras soll zudem beigetragen haben, dass eine geplante Spendenaktion der Ultras wegen einer eigenen Aktion des Vereins nicht wie geplant stattfinden kann.


Die Choreografie am Freitagabend beim Heimspiel gegen die Würzburger Kickers passte thematisch zu der Stellungnahme. „Ultras Nürnberg - Blood brothers in a stormy night with a vow to defend“, ein Zitat aus „No Surrender“ von Bruce Springsteen, was auch das Gruppenmotto der Ultras Nürnberg ist, war das Thema der Choreografie. Die Ultras Nürnberg zeigten damit nochmal, dass sie nicht aufgeben und ihrer Linie treu bleiben werden. (Faszination Fankurve, 20.11.2016)


Fanfotos 1. FC Nürnberg




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