23.12.2018 - Dynamo Dresden

Ultras aus Dresden in Duisburg am Spielbesuch gehindert


Etwa 200 Ultras und Fans von Dynamo Dresden verpassten das heutige Zweitliga-Auswärtsspiel ihres Vereins im Wedaustadion in Duisburg. Am Eingang zum Gästeblock soll es zu einem Gerangel zwischen Gästefans und dem Ordnungsdienst gekommen sein. Die Dynamo-Fans wurden danach nicht mehr ins Stadion gelassen.

Die Polizei Duisburg spricht von einem Versuch von 200 Dynamo-Fans, die gegen 13 Uhr versucht hätten, den Eingang zum Stadion zu stürmen: „Sie wollten damit die Kontrolle durch den Ordnungsdienst verhindern. Die Polizei musste Pfefferspray sowie den Einsatzmehrzweckstock einsetzen. Dabei wurde nach bisherigem Kenntnisstand niemand ernsthaft verletzt. Der Sanitätsdienst spülte Betroffenen die Augen aus. Die beteiligten Dresdener durften das Spiel nicht mehr sehen und mussten sich nach der Identitätsfeststellung auf den Weg nach Hause machen. Die Beamten schrieben eine Anzeige wegen schweren Landfriedensbruchs“, teilte die Polizei Duisburg dazu mit.


Das Fanprojekt Dresden spricht hingegen nur von ein paar Dynamo-Fans, die für Ärger gesorgt haben sollen und vielen unbeteiligten Fans, die von der umstrittenen Polizeimaßnahme betroffen waren: „Ein paar Leute machen Stress und dadurch sind 150 bis 200 Menschen zum Großteil unbeteiligt in eine polizeiliche Maßnahme geraten, wodurch sie das Spiel verpasst haben. Glücklicherweise sind alle mittlerweile wieder auf dem Heimweg. Kommt gut nach Hause!“, erklärte das Fanprojekt zu den Vorfällen heute in Duisburg. Auch die Schwarz-Gelbe Hilfe, die Dynamo-Fans bei Problemen mit Polizei und Justiz unterstützt, meldete sich via Kurznachrichtendienst Twitter zu den Geschehnissen in Duisburg zu Wort und erklärte: „Eine unübersichtliche Situation am Einlass führte heute beim Spiel MSV Duisburg gegen unsere Dynamo Dresden zu einem Polizeieinsatz inklusive Personalienfeststellung bei ca. 200 Dynamofans. Der Stadionbesuch wurde anschließend verwehrt, obwohl keine vermeintlich gefährlichen Gegenstände o.ä. gefunden wurden. Nicht zu rechtfertigen ist jedoch ein gewalttätiger Ordnereinsatz. Auch muss nachgefragt werden, warum die Polizei den Dynamofans, die sich mit den Betroffenen solidarisierten, das Verlassen des Stadions verwehrte.“

Im Gästeblock gab es somit keinen organisierten Support der mitgereisten Dynamo-Fans. Zudem wurden die zuvor bereits platzierten Fanclub-Fahnen wieder eingepackt. Gästefans, die sich mit den eingekesselten Dynamo-Fans solidarisieren wollten, sollen zwischenzeitlich von der Polizei nicht aus dem Stadion gelassen worden sein.


Am Gästeblock in Duisburg kommt es regelmäßig zu Vorfällen, die von den jeweiligen Fanszenen im Nachgang deutlich kritisiert wurden. Negative Erfahren am Zugang zum Gästeblock des Wedaustadions machten beispielsweise schon die Fans von Fortuna Düsseldorf, dem 1. FC Magdeburg oder dem VfL Bochum. Zuletzt wurden in Duisburg auch Fans von Hansa Rostock, die zum Gastspiel ihres Vereins beim KFC Uerdingen reisten und sich Auseinandersetzungen mit den KFC-Fans lieferten, nicht ins Stadion gelassen (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 23.12.2018)

Fanfotos Dynamo Dresden




Weitere News:
10.11.2021: Dynamo-Fanszene zieht sich wieder aus dem Stadion zurück
22.09.2021: Wegen 2G: Ultras Dynamo besuchen FC St. Pauli-Spiel nicht
09.09.2021: K-Block Dynamo lehnt Personalisierung ab
25.07.2021: K-Block kritisiert Kapazitätsbeschränkungen der Stadt
22.07.2021: 56 Wohnungen von Dynamo Dresden-Fans durchsucht

Alle 465 News anzeigen