17.11.2021 - FC Augsburg

Ultras demonstrieren in Augsburg gegen die WM in Katar


Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar wird am 21. November 2022 angepfiffen. Genau ein Jahr vorher wollen Fans des FC Augsburg wegen dieser WM eine Demonstration in Augsburg abhalten. Legio Augusta und Augusta Unida machen für Sonntag unter dem Motto „Kampf den korrupten Verbänden! WM in Katar: Eure Stadien sind mit Blut gebaut!“ mobil.

Startpunkt der Demonstration ist am Sonntag um 16:00 Uhr der Ulrichsplatz in Augsburg. Die Kritik der FCA-Ultras richtet sich dabei nicht nur gegen das Gastgeberland Katar und die dortigen Verhältnisse, sondern auch gegen die Fifa, die die WM dorthin vergab und gegen den DFB: „Reformen dürfen nicht nur auf dem Papier existieren! Es muss Druck auf die FIFA und besonders auf die nationalen Fußballverbände ausgeübt werden, damit die Menschenrechtslage verbessert und der Schutz von Arbeitnehmer*innen in Katar garantiert wird. Entscheidungen sollten im Sinne des Sportes getroffen werden. Egal, ob FIFA, UEFA oder der DFB – die Verbände, die ihre Macht noch aus vergangenen Amateursportzeiten innehaben, nutzen diese inzwischen nur noch rein profitorientiert. Sie machen ihr vieles Geld, indem sie das vermarkten – oder, wie im Fall von Katar, verkaufen – was ihnen quasi uneingeschränkt gehört: (inter-)nationale Turniere, ausgetragen von Verbänden und Vereinen, die wiederum hoffen finanziellen Gewinn hieraus zu ziehen. Sie schlagen systematisch und ohne Skrupel Kapital aus einem Sport, der uns allen gehört. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen gegen Menschenrechtsverletzungen, Korruption und die Kapitalisierung des Fußballs. Kommt am 21.11.2021 um 16 Uhr zum Ulrichsplatz in Augsburg. Gemeinsam laufen wir durch die Stadt und setzen ein Zeichen für die Einhaltung der Menschenrechte und einen fairen Sport“, heißt es dazu im Demonstrationsaufruf von Legio Augusta und Augusta Unida.

Die Ultras vom FC Augsburg haben wenig Verständnis dafür, dass die WM nach Katar vergeben wurde, und erinnern an die Vorwürfe der Bestechung sowie an verstorbene Bauarbeiter: „Für die WM in Katar muss Infrastruktur ausgebaut sowie Stadien und Hotels neu errichtet werden. Dafür werden Arbeitskräfte, überwiegend aus Indien, Bangladesch und Nepal, eingesetzt, deren Arbeitsbedingungen zu großen Teilen moderner Sklavenarbeit entsprechen. Seit 2010 sind bei den Bauarbeiten für das Event bereits mehr als 6.500 Menschen gestorben [3]. Doch die Menschenrechtsverletzungen im Vorfeld der WM sind Teil eines größeren Problems: Neben den Arbeitskräften auf den Baustellen gibt es noch zahlreiche Arbeitsmigrant*innen, die in Privathaushalten schuften und dort ausgebeutet, teilweise misshandelt und sogar Opfer sexualisierter Gewalt werden“, so der Demoaufruf weiter.

Der FC Augsburg empfängt bereits am Freitagabend den FC Bayern München im heimischen Schwabenstadion. Die Demo der FCA-Fans findet zwei Tage später statt. (Faszination Fankurve, 17.11.2021)

Fanfotos FC Augsburg




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