03.03.2011 - Pyrotechnik legalisieren - Emotionen respektieren

Ultras ziehen positive Bilanz


Als gegen Ende des vergangenen Jahres mehr als 50 verschiedene Ultràgruppierungen ein Thesenpapier zur Legalisierung von Pyrotechnik in den Stadien verabschiedeten war Vielen noch nicht bewusst, was es für Wellen schlagen würde. Die Initiatoren sehen deutliche Fortschritte nicht nur bei der Kampagne.

Faszination Fankurve dokumentiert das Schreiben der Kampagne „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren!“:

Rund 60 Ultra-Gruppen aus ganz Deutschland entwickelten ein Konzept, wie man in den Stadien Pyrotechnik als legales Stimmungs-Mittel einsetzen könnte. Am 18.02.2011 fand in Jena das zweite Treffen der Kampagne statt. Über 50 Vertreter verschiedener Ultragruppen zogen Bilanz.

Der DFB hat das inzwischen anwaltlich geprüfte Konzept schriftlich vorliegen. Anerkannte Fanorganisationen, Institutionen und verschiedene Vereine wie die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte, ProFans, die SG Dynamo Dresden oder der Chemnitzer FC unterstützen inzwischen ausdrücklich die Kampagne. Auch das Konzept wird des Weiteren vom Bündnis Aktiver Fußball-Fans und der Interessengemeinschaft der Fanorganisationen „Unsere Kurve“ getragen.

Drei Monate nach Start unserer Kampagne, können wir als Ultras ein positives Fazit ziehen. Bei einem vermehrtem sicheren Einsatz von Bengalischen Fackeln und Rauchmaterialien, nimmt das Abbrennen von Böllern und anderen gefährlichem Material deutlich ab. Auch wird Pyrotechnik in erster Linie wieder als optisch stimmungsvolles Stilmittel eingesetzt und nicht mehr mit einem möglichst martialischen Auftritt verbunden. Genau diese wichtigen Aspekte sind auch Kernziele unserer Kampagne.

Uns ist natürlich bewusst, dass das Ziel der Legalisierung nur in einem Dialog zu erreichen ist und nehmen daher das Gesprächsangebot des DFB positiv zur Kenntnis; weisen aber gleichzeitig daraufhin, dass Gespräche nur dann sinnvoll sind, wenn der Verband in seiner Gesamtheit ein ernsthaftes Interesse an einer für beide Seiten sinnvollen Lösung hat.

Dass mit Pyrotechnik sicher umgegangen wird, haben die Fanszenen in den vergangenen Wochen eindrucksvoll gezeigt. In diesem Zusammenhang möchten wir unser Lob aber nicht nur an die beteiligten Ultras richten, sondern auch die verschiedenen Presseformate loben, die sich den Vorwurf der Doppelmoral offensichtlich zu Herzen genommen haben und den Einsatz von Pyrotechnik nicht mehr pauschal nach dem Schema „Bengalos im Ausland sind tolle Stimmung / Bengalos in Deutschland sind Randale“ bewerten. (Faszination Fankurve, 03.03.2011)







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