Die Polizei Dortmund kontrollierte gestern vor dem Spiel Dortmunder Ultras am Fanprojekt Dortmund in der Dudenstraße. Dabei soll die Polizei auch Pfefferspray ins Dortmunder Fanprojekt gesprüht und mehrere BVB-Ultras festgenommen haben.
Grund für den Konflikt zwischen Polizei und Ultras soll auf einem Privatgelände gezündete Pyrotechnik gewesen sein, was die Polizei zu einem Einsatz gegen die Ultras verleitete. Laut Polizeiangaben wurde aus einer Gruppe von BVB-Ultras an der Weissenburger Straße Pyrotechnik gezündet. Die Polizei wollte die BVB-Ultras daraufhin kontrollieren und laut Polizeiangaben entwickelten sich Auseinandersetzungen und „Laufspiele“ zwischen Polizisten und Ultras.
Am Dortmunder Fanprojekt in der Dudenstraße kontrollierte die Polizei die BVB-Ultras, die der Gruppe The Unity zugerechnet werden. Dort soll die Gruppe aus etwa 100 Personen bestanden haben. Die Polizei nahm dabei vier BVB-Fans in Gewahrsam, denen Widerstandshandlungen oder Beleidigungen vorgeworfen wurden. Die Ultrágruppe The Unity entschied sich nach den Festnahmen, nicht in Richtung Stadion zu ziehen und blieb dem anschließenden Bundesligaspiel gegen Werder Bremen, bei dem es im Fernduell mit der TSG Hoffenheim noch um den direkten Einzug in die Champions League ging, fern. Die Ultràgruppe trat somit nicht im Stadion auf. Auch die Ultràgruppen Desperados und Jubos verzichteten aus Solidarität auf ein organisiertes Auftreten im Stadion. Der Stammplatz der BVB-Ultras auf der Dortmunder Südtribüne blieb somit gestern verwaist. Es wurde keine Lautsprecheranlage eingesetzt und auch anderweitig organisierten die Ultras den Support nicht.
Unabhängig von den Vorfällen zwischen BVB-Ultras und der Polizei kam es laut Polizeiangaben nach dem Spiel noch zu einem Vorfall, bei dem ein Dortmunder lebensgefährlich verletzt wurde. Am Bolmker Weg soll der 37 Jahre alte Dortmunder nach einem Wortgefecht aus einer Gruppe von vier Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes angegangen worden sein. Der Dortmunder soll dabei von einem 33 Jahre alten Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes angegangen und dabei gestürzt sein. Dadurch soll sich der Dortmunder lebensgefährliche Kopfverletzungen zugezogen haben. Die vier Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes wurden in Gewahrsam genommen. Heute wurde der Hauptverdächtige als letztes aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Gegen ihn wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, nicht wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
Der BVB gewann das letzte Heimspiel der Saison mit 4:3 und sicherte sich somit die direkte Qualifikation zur Champions League. Am kommenden Samstag steht für den BVB noch das DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion gegen Eintracht Frankfurt an. (Faszination Fankurve, 21.05.2017)
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