27.10.2021 - SC Preußen Münster

„Unsere Kurve-Unsere Regeln“: Pyro & organisierte Stimmung


Das Kollektiv Fede Nerblo verzichtete bei Heimspielen des SC Preußen Münster zuletzt auf organisierte Stimmung, seit im Preußenstadion die 2G-Regel galt. Zum gestrigen Pokalspiel gegen Hertha BSC wurde der organisierte Support jedoch wieder aufgenommen, doch die Gesprächsbereitschaft der Ultras hat gelitten.

„Nach wir vor ist das Festhalten der Stadt Münster an der Regelung nur vollständig Geimpften und Genesenen für uns nicht nachvollziehbar. Die Argumente sind größtenteils bekannt und werden wöchentlich mehr“, kritisierten die Ultras die Entscheidung der Stadt Münster, dass getestete Personen nicht mehr ins Preußenstadion kommen. Fede Nerblo verweist in der eigenen Argumentation auf andere Standorte in Deutschland sowie in Nordrhein-Westfalen, bei denen 3G möglich ist oder sogar komplett auf Corona-Bedingungen verzichtet wird.


Die Münsteraner Ultras haben zuletzt den Dialog mit dem eigenen Verein und der Stadt gesucht, um die Situation zu verbessern. „Wir haben in den letzten Wochen und Monaten bis an die Schmerzgrenze auf Diskussionen und Überzeugungsarbeit im Hintergrund gesetzt, dennoch haben Gespräche insbesondere zwischen Verein und Stadt keine Änderungen herbeigeführt, vielmehr hat sich unsere Überzeugung manifestiert, dass die Stadt Kompromisslösungen wie etwa 2G+PCR Test schlicht und einfach nicht in Erwägung ziehen möchte, zumindest nicht für die ohnehin stiefmütterlich behandelten Preußen. Die Gründe, die den Verein dazu bewegen mögen, diese Ungleichbehandlung gegenüber der Stadt dabei nicht klarer zu artikulieren, können wir von dessen Standpunkt aus zumindest nachvollziehen, auch wenn wir sie nicht gutheißen. Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass unsere Strategie der Kommunikation damit gescheitert ist und wir aufgrund des Verhaltens der Stadt keinen Anlass auf eine baldige Änderung des momentanen Zustands haben, der uns zur Passivität verdammt“, erklärte Fede Nerblo im eigenen Spieltagsflyer.


Zum gestrigen Heimspiel kehrte der organisierte Support zurück in die Fiffi-Gerritzen-Kurve. Die Preußen-Ultras hatten entschieden, dass der eigene Verein und die Mannschaft nicht weiter unter den Entscheidungen, die die Stadt zu verantworten habe, leiden sollen. „Für uns ist es der Zeit, den Weg der Bürokratie, der nie der unsere war, zu verlassen und uns wieder auf die Grundtugenden der Kurve zu besinnen: Selbstorganisation, Unabhängigkeit und die Unterstützung unserer Farben. Die Leittragenden der festgefahrenen Situation sollen nicht länger Verein und Mannschaft sein, deshalb kehren wir in der Kurve mit dem heutigen Spiel zu 3G zurück, sorgen also dafür, dass auch negativ Getesteten wieder Stadionbesuch ermöglicht wird und rufen alle Preußenfans auf, etwaige Lücken im System eben dafür zu nutzen“, machten die Münsteraner Ultras ihre Entscheidung öffentlich.

Die Pyroshow im Video:



​Dementsprechend hing beim gestrigen Pokalspiel gegen Hertha BSC über den üblichen Zaunfahnen eine „Unsere Kurve - Unsere Regeln: Weg mit 2G“-Botschaft. Zu Beginn der 2. Halbzeit wurden in der Fiffi-Gerritzen-Kurve zudem Fahnengeschwenkt und Pyrotechnik gezündet. Viertligist Preußen Münster unterlag am gestrigen Abend vor 11.037 Fans im ausverkauften Preußenstadion mit 3:1 gegen den Erstligisten Hertha BSC. (Faszination Fankurve, 27.10.2021)

Fanfotos SC Preußen Münster




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