23.01.2009 - SV Darmstadt

Verein ist wichtiger als blindes Handeln nach einem Kodex


Bei einem Hallenturnier in Eppelheim haben die Ultras Darmstadt einige Zaunfahnen verloren. Im Gegensatz zur häufig gewählten Reaktion der Auflösung bleibt die Gruppe allerdings bestehen. Begründet wird dies mit der Situation des Regionalligisten.

Faszination Fankurve dokumentiert die Offizielle Stellungnahme zu den Vorfällen der Ultras Darmstadt:

Wir, die Ultras Darmstadt 2003, beziehen hiermit Stellung zum Verlust mehrerer unserer Zaunfahnen nach dem Hallenturnier in Eppelheim. Was an diesem Abend geschehen ist, stellt für uns nicht nur den schwersten Moment in fünf Jahren Gruppengeschichte dar, sondern zwingt uns auch dazu uns als Gruppe zu hinterfragen und in unserem Tun und Denken zu verändern. Wir müssen uns klare Fehler eingestehen, welche bereits im Vorfeld den Status einer funktionierenden Ultragruppe in Frage gestellt haben.

Nach ausgiebigen Diskussionen im Kreise aller Gruppenmitglieder und dem ultraorientierten Umfeld der Fanszene, kommen wir zu dem Entschluss uns diesen Fehlern zu stellen. Wir legen unserem Fortbestehen einen radikalen Strukturwandel zu Grunde, welcher sich folgendermaßen ausdrückt: Die sofortige Auflösung aller Sektionen, sowie die Abschaffung der bisherigen Führungspositionen innerhalb der Ultras Darmstadt. Daraus resultiert die Neustrukturierung aller Arbeitsweisen, welche das Fundament einer lebendigen Ultragruppe bilden. Diese Veränderungen erachten wir als absolut notwendig, um den Fortbestand des Ultragedankens in Darmstadt zu sichern. In den nächsten Wochen werden sicherlich weitere Veränderungen innerhalb der Gruppe folgen, welche zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen sind.

Bestandteil unserer Diskussionen war selbstverständlich eine mögliche Auflösung. Diesen Schritt ziehen wir aus diversen Gründen jedoch nicht in Betracht. Eine übergeordnete Rolle spielt hierbei die im Raum stehende Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen unseren Verein. In der jetzigen Lage brauchen unsere Lilien und die gesamte Fanszene eine funktionierende Gruppe, welche die Verantwortung für aktive Fanarbeit am Böllenfalltor übernimmt. Weiterhin haben wir festgestellt, dass unsere Freundschaft untereinander und unsere Liebe zum Verein diese schmerzhaften Verluste überwiegen.

Wir sind nicht als Ultras Darmstadt angetreten um blind nach einem Kodex zu handeln, sondern um unseren Idealen zu folgen und unserem Verein in allen Zeiten unbeirrbar zur Seite zu stehen. Unsere Gruppe hat in der Vergangenheit bewiesen aus begangenen Fehlern zu lernen und gestärkt daraus hervor zu gehen. Sowohl unser Verein, als auch unsere Gruppe blicken auf eine von Höhen und Tiefen geprägte Vergangenheit zurück. Bisher haben beide immer die richtige Reaktion gezeigt und ihr Schicksal selbst in die Hände genommen.

Ultras Darmstadt im Januar 2009“






Weitere News:
20.04.2018: Lilieninvasion, Schals & von Spielern überreichte Fahne
14.07.2015: Stadionumbau mit offenem Ausgang
13.07.2015: Fans stellten Konzept vor – nun folgt die Stadt