03.09.2019 - Borussia Dortmund

„Verletzte durch Pfeffersprayeinsatz der Polizei“


Mitte der ersten Halbzeit des Erstligaspiels zwischen Union Berlin und Borussia Dortmund kam es an der Plexiglasscheibe zwischen Sektor 4 und dem Gästeblock zu Tumulten beider Fanlager, weshalb die Polizei mit Pfefferspray gegen BVB-Fans vorging.

Nun hat die Fanhilfe Dortmund dazu Stellung genommen. Wir berichteten bereits darüber, dass die Union Berlin-Ultras, die für die Choreografie auf der Waldseite eine Fahne vom Dach der Tribüne ließen, dieses nur am Gästebereich wieder verlassen konnten, woraufhin es zu gegenseitigen Provokationen beider Fanlager kam und sich weitere Union-Fans deswegen auf in Richtung Gästebereich machten.

„Den Ausgangspunkt der Situation stellte die große Choreographie der heimischen Fans auf der gegenüber liegenden Waldseite dar. Mehrere daran beteiligte Berliner waren zur Durchführung auf dem Stadiondach. Wie sich herausstellen sollte, befand sich der einzige Zu- und Abstieg zum Stadiondach unmittelbar hinter den Stehtraversen des Gästeblocks. Als die FCU-Fans das Dach in mitten der Dortmunder wieder verlassen wollten, kam es zu gegenseitigen Provokationen. Zudem begab sich eine Gruppe von Heimfans zum Gästeblock. Mutmaßlich um die beteiligten BVB-Fans zurück zu drängen, entschieden sich die eingesetzten Beamten zum Einsatz von Pfefferspray, das sie ohne vorherige Ankündigung im oberen Bereich des Gästeblocks wahllos und großflächig in Richtung des ausverkauften und somit vollbesetzten Gästeblocks versprühten. Wie uns bereits viele Betroffene übereinstimmend berichtet haben, verletzte die Polizei hierbei eine nicht unerhebliche Anzahl an Borussen, die danach unter zum Teil erheblichen gesundheitlichen Beschwerden litten und sich in medizinische Behandlung begeben mussten. Der Gebrauch des Pfeffersprays löste dankenswerter Weise nicht im gesamten Gästeblock eine Panik aus, obwohl ein solches Szenario nach übereinstimmenden Berichten der Betroffenen als durchaus realistisch bewertet wurde. Erschwerend kommt hinzu, dass die Polizei und der örtliche Ordnungsdienst den unteren der drei Ausgänge des Gästeblockes zwischenzeitlich abriegelten, wodurch die medizinische Versorgung der Verletzten zeitweilig behindert wurde“, beschreibt die Fanhilfe Dortmund die Geschehnisse in Berlin in ihrer Stellungnahme.

BVB-Fans, die durch das Pfefferspray verletzt wurden, können sich bei der Fanhilfe Dortmund melden, die auch eine rechtliche Aufarbeitung der Vorfälle prüfen will. Zeugen der Geschehnisse können sich ebenfalls mit der Fanhilfe in Verbindung setzen. In Richtung Polizei, Politik und Vereine heißt es von der Fanhilfe Dortmund: „Wir fordern die Verantwortlichen auf, die Ereignisse vom vergangenen Samstag lückenlos und objektiv aufzuarbeiten, sowie (dienst-)rechtliche Maßnahmen gegen die handelnden Beamten zu ergreifen. Derart unverhältnismäßiges und gesundheitsschädigendes Verhalten gegenüber friedlichen und unbeteiligten Fußballfans muss ein Ende finden.“ (Faszination Fankurve, 03.09.2019)

Fanfotos Borussia Dortmund




Weitere News:
20.10.2021: Rückkehr der BVB-Ultras in Amsterdam mit Pyroshow
15.10.2021: Vorerst keine Rückkehr der BVB-Ultras in der Bundesliga
07.10.2021: BVB stellt auf den Tribünen von 2G auf 3G um
29.09.2021: Protestplakat der BVB-Fans vor Anpfiff abgehangen
12.09.2021: „Zurück zu vollen Stadien“: BVB-Ultras in Leverkusen

Alle 508 News anzeigen