10.03.2021 - Borussia Mönchengladbach

„Verschwendung von Steuergeldern“: Platzverweise für Fans


Das Geisterspiel von Borussia Mönchengladbach gegen Bayer 04 Leverkusen wurde am Samstag wieder von einem Polizeiaufgebot am Borussia-Park begleitet. Laut Angaben der Fanhilfe Mönchengladbach soll eine dreistellige Anzahl an Polizisten und Polizistinnen vor Ort gewesen sein.

„Bei den nächsten wehleidigen Klagen der Polizeigewerkschaften erinnern wir uns gerne an diesen sonnigen Samstagnachmittag, an dem sich eine dreistellige Anzahl von Polizisten und mehrere dutzend Einsatzwagen vor einem leeren Fußballstadion die Beine in den Bauch stehen“, hatte die Fanhilfe Mönchengladbach wenig Verständnis für das Aufgebot der Polizei.


Laut Angaben der Fanhilfe wurden Borussia-Fans, die am Samstag im nahegelegenen Supermarkt einkauften oder am Borussia-Park spazieren gingen, von der Polizei sogar mit mehrstündigen Platzverweisen belegt. Auch gegenüber unserer Redaktion berichteten Borussia-Fans von Platzverweisen. „Nach unserem Beitrag meldeten sich mehrere Personen, die von Schikanen und mehrstündigen Platzverweisen berichteten - obwohl sie lediglich am nahegelegenen Supermarkt einkaufen waren oder um das Stadion spazierten. Es ging dabei ausdrücklich nicht um Verstöße im Zusammenhang mit aktuell geltenden Corona-Verordnungen, sondern um ,,Gefahrenabwehr‘‘ im Zusammenhang mit dem Fußballspiel. Worin genau die Gefahr bestand, das erklärten die Beamten selbstredend nicht... Wir waren bereits gestern von dieser offensichtlichen Verschwendung von Steuergeldern beeindruckt und sind heute umso sprachloser über die vorgedruckten Platzverweis-Hinweise, die rund ums Stadion verteilt worden sind. Wir rufen alle Personen, die von einer polizeilichen Maßnahme betroffen waren, dazu auf sich bei uns zu melden. Gemeinsam mit euch werden wir mögliche rechtliche Schritte prüfen!“, bietet die Fanhilfe Mönchengladbach den betroffenen Fans Unterstützung an.

Mitte Februar wurde öffentlich bekannt, dass der Gladbacher Cheftrainer Marco Rose den Verein nach Ende der Saison 2020/2021 in Richtung Borussia Dortmund verlassen wird. Weil Rose zuvor mehrfach erklärte, dass er ein langfristiges Engagement in Mönchengladbach anstrebe, sorgte die Entscheidung des Trainers für großen Unmut im Fanlager von Borussia Mönchengladbach. Die Ultras von Sottocultura platzierten ein Spruchband zum Thema am Borussia-Park, auf dem die sofortige Entlassung von Rose gefordert wurde (Faszination Fankurve berichtete).

Nach der Niederlage gegen Leverkusen wandte sich Borussias Sportdirektor Max Eberl nun in einem offenen Brief an die Fans der Fohlenelf und warb für Verständnis für seine Entscheidung, Trainer Marco Rose nicht vorzeitig freizustellen: „ Ich habe auch Verständnis für die Enttäuschung und die Kritik, die dort geäußert wird. Enttäuschung über die Entscheidung unseres Trainers, nach dieser Saison zu einem anderen Verein zu wechseln (was ihm aber auf Grund des Vertrages möglich war), Enttäuschung über die Ergebnisse in den letzten Spielen, Kritik an meiner Entscheidung, mit Marco weiterzumachen. Ich verstehe die Emotionen, ich verstehe, dass sie raus müssen. Aber habt auch Verständnis, dass ich nicht jede Form von Kritik verstehe und so manches Wort und manchen Satz nicht angebracht finde und mich darüber geärgert habe“, teilte Eberl dazu mit und erklärte, dass er bei mancher Entscheidung Emotionen beiseite schieben müsse, um mit Verstand zu handeln. (Faszination Fankurve, 10.03.2021)

Fanfotos Borussia Mönchengladbach




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